…. Sie haben´s nur noch nicht ausgepackt. Viele von Ihnen. Die meisten von Ihnen. Und wundern sich regelmäßig, wenn manche Ihrer Mitmenschen jubeln. Jeden Tag so ein versonnen – glückliches – Lächeln auf den Lippen haben. Während Sie doch ganz genau wissen: "Das Leben ist hart!" Mühsam. Voll Anstrengung und Leid.
Tja.
Sie haben Ihr Geschenk noch nicht ausgepackt. Sind auf die Idee noch gar nicht gekommen. Darf ich Ihnen zur Hilfe eilen? Erlauben Sie mir…? Zu erklären, wie man
das Geschenk auspackt?
Laufen Sie. Das war´s. Wer läuft, entdeckt das Leben. Sein Leben. Ein völlig anderes, neues Leben. Wie viel hundertmal haben Sie diesen Satz von mir schon gehört und …überhört? Ungläubig? Na gut: Woher ich das weiß? Ganz sicher weiß? Weil es
ein deutscher Professor, berühmt, gemessen und bewiesen hat
ich es persönlich erlebt habe
und Millionen Ihrer Mitmenschen auch
Wird wirklich Zeit, dass Sie Ihren Trotzkopf einmal ablegen. Dass Sie einmal zuhören. Einfach mal beginnen (siehe das Buch "Das Leichtlaufprogramm"). Und das Geschenk auspacken. Eine andere, völlig neue Welt entdecken. Was Sie sich darunter vorstellen können? Hatte ich Ihnen am 28.10.2013 geschildert. War vielleicht ein bisschen zu wissenschaftlich? Ich probier’s noch einmal:
Der Nestor der deutschen Sportmedizin, Prof. W. Hollmann, hat nicht nur mich, einen völlig unsportlichen Sitz-Arzt, mit einer faszinierenden Beobachtung zum Laufen gebracht. Der Entdeckung nämlich, dass dort oben, im Gehirn, das Licht wieder angeht, wenn man nur beginnt, die Beine zu bewegen. Bewiesen – was mich besonders beeindruckte damals – mit Hilfe des PET (Positronen-Emissions-Tomograph). Gab's damals, 1988, nur sehr wenige in Deutschland.
Hier steht also, wie Sie das Licht in Ihrem Gehirn anknipsen können. Heißt andersherum: Sie haben bisher in rechter Düsternis, im Dunkeln gelebt. Sind herumgetappt. Haben alles in schwarz-weiß gesehen. Wie in der Dämmerung. Wussten gar nicht, dass das Leben bunt-farbig sein kann. Und weshalb haben Sie sich diesen Tort angetan? Weil Sie nicht zugehört haben, weil Sie nicht zuhören wollen…. aber es geht ja weiter:
Im gleichen Jahr machte Hollmann noch eine zweite, viel wichtigere Entdeckung. Über den Zusammenhang von Körper und Geist. Das begann zunächst mit dem entscheidenden Satz:
Kreativität ist machbar
Dieser geheimnisvolle, nebulöse Begriff Kreativität wurde von Hollmann fassbar gemacht. Verständlich übersetzt in die Sprache der Biochemiker. Und wiederum war die Gebrauchsanleitung, kreativ zu werden, denkbar einfach. Darf ich zitieren?
"Körperliches Training bewirkt zudem eine vermehrte Produktion und Sekretion von ACTH (adrenocorticotropes Hormon). Dieses fördert
Konzentration
Lernvermögen
Kreativität"
Nachzulesen am 19.12.88 in der Selecta 51. Zwei Wochen vorher bin ich das erste Mal in meinem Leben gejoggt. Hab's dann gelesen und habe plötzlich...meine mir damals dämlich erscheinende Beschäftigung verstanden als Weg. Als Ausweg.
Denn ACTH öffnet das Türchen zur neuen Welt. Das hat schon Joschka Fischer in seinem berühmten Buch genau so beschrieben: "Seit ich laufe, habe ich wieder neue Ideen". Und genau um neue Ideen geht es ja im Leben, wenn Sie mehr möchten, weiterkommen möchten, sich verändern möchten.
Von Stund an habe ich in meinen Seminaren vom Kreativitäts-Hormon ACTH geschwärmt. Aber die Geschichte geht ja noch weiter. Hochspannend!
Hollmann hat die Wirkung dieses Wunderhormones ACTH verstärken können. Mit Mutterkorn. In der Fachsprache mit einem Dopamin-Agonisten (Pergolid). Und machte dabei eine erstaunliche Beobachtung. Ich zitiere:
"Nicht nur die submaximale Belastbarkeit lässt sich damit steigern, sondern auch die maximale Leistungsfähigkeit. Außerdem wird kaum mehr Laktat gebildet: Das ideale Dopingmittel".
Na, wenn das nicht eine Entdeckung war. Da wird der Mensch zunächst kreativ, bekommt überraschende neue Ideen und kann dann mit einem Trick (vielleicht war das so eine überraschende neue Idee) seine maximale Leistungsfähigkeit steigern, ohne dass die Muskeln, wie üblich, sauer werden.
Kommentar eines bayerischen Leistungssportlers, beim Lesen dieses Artikels: "A Hund war er scho, der Hollmann!"
Heute, 2020, darf ich zur Sache mit dem Kreativitätshormon etwas ganz Wichtiges anmerken: Das klappt nicht bei jedem! Schon genügend Läufer haben sich beklagt, dass Laufen sie höchstens anstrengt. Aber nicht kreativ macht. Übrigens auch nicht glücklich (Freisetzung von Endorphinen). All die armen Menschen haben leider noch nicht verstanden:
Wenn Sie vom Körper, von Ihrer Seele etwas möchten, müssen Sie auch die Stoffe bereitstellen, die für diese Funktion unbedingt nötig sind.
Sprich: Aminosäuren. Die Bausteine. Aus welchen die Endorphine, also Glückshormone bestehen. Und zwar ausschließlich.
Aus welchem ACTH, das Kreativitätshormon besteht. Und zwar ausschließlich.
Bringt mich zur Kernaussage: Sie haben die zentrale Bedeutung von Eiweiß, von Aminosäuren, übersetzt: "vom Aminogramm" immer noch nicht verstanden. Aber nun ja: Steter Tropfen höhlt den Stein….