Ist vielleicht einfacher und durchsichtiger, als wir (wohl alle) bisher gedacht haben. Weitergeholfen hat uns hier die Genetik und die Epigenetik. Man kommt darauf, wenn man sich mal auf das Immunsystem konzentriert. Also das System des Körpers, das über Gesundheit und Krankheit bestimmt.
Altern geht Hand in Hand mit der sogenannten Immunoseneszenz, einem Zustand, in dem Immunzellen in eine Art Schlummerzustand fallen, der eine allmähliche und ganz natürliche Veränderung der Struktur und der Funktion des Immunsystemes bewirkt.
Diese Immunalterung ist gekennzeichnet durch eine Abnahme der Fähigkeit des Immunsystemes, sich anzupassen und durch die Entwicklung einer chronischen Entzündungsphase.
Erinnern Sie sich? Jede Krankheit ist eine Entzündung. Ob Sie Depression (Entzündungszeichen im Kernspin) oder Asthma (Entzündung der Bronchien) oder Krebs (deshalb hilft Vitamin C) oder Diabetes (Innenseite Blutgefäße) wählen.
Wegen dieser Immunalterung haben ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für Infektionen, verzögerte Wundheilung, eine Vielzahl von chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma, Arteriosklerose (Entzündung der Innenseite der Blutgefäße) und Typ-II-Diabetes.
Forscher der Stanford University ist es nun gelungen, auf Genen, die für die Bildung von Immunzellen verantwortlich sind, sogenannte epigenetische Marker zu identifizieren.
Die Anzahl dieser Marker auf den Immun-Genen war bei älteren Menschen deutlich höher als bei jüngeren.
Wichtig: Auch bei älteren eineiigen Zwillingen war die Anzahl dieser Marker höher als bei jüngeren eineiigen Zwillingen.
Der letzte Punkt beweist, dass die Anzahl der Marker nicht einfach so genetisch vorbestimmt ist, sondern im Laufe des Lebens – Alterung – zunimmt.
Diese epigenetischen Markierungen beeinflussen und bestimmen weitgehend das Verhalten der Zelle, der Immunzelle, des Immunsystemes.
Jetzt kommt’s: Diese Markierungen sind nicht statisch. Nicht konstant. Die verändern sich.
Die Zahl wird bestimmt durch Faktoren wie Nahrung, Schlaf, Bewegung, Infektionen, Arbeit, Wohnverhältnisse, Pestizide, physischer oder psychischer Stress.
Also durch unsern ganz normalen Alltag. Der ja – von Mensch zu Mensch – völlig verschieden ausfallen kann. Und damit – auf dem Umweg über Epigenetik – den Zustand unseres Immunsystemes bestimmt. Ob zu schwach oder ob kompetent, schlagkräftig. Damit haben wir die sogenannten Alterskrankheiten – und so den fast immer unnötig verfrühten Tod - selbst in der Hand. Gezeigt am Gen-Modell in der Stanford University.
Ausdrücklich wird hier gesagt, dass der Mangel an sogenannten "epigenetischen" Lebensmitteln, also Nahrung, die der Körper von seiner Programmierung her erwartet, bereits ein wesentlicher Risikofaktor ist für die Entstehung von Krankheiten, sei.
Gedanken, uns wohl vertraut.
Beispiele gefällig? Epigenetisch korrekte Lebensmittel wirken sich positiv auf diese Marker, auf die Methylierung aus. Dazu zählen
Cholin (Eier)
Betain (Rote Beete, Muscheln)
Methionin (Fisch, Nüsse)
Sulforaphan (Brokkoli)
Omega 3-Fettsäure DHA (Fisch, Meeresfrüchte)
B-Vitamine (Eier, Kohl, grünes Gemüse, Geflügel)
Jod (Algen, Pilze, Fisch)
Instinktives Wissen unserer Vorfahren, hochmodern auf dem Umweg über Genetik und Epigenetik nachvollzogen an einer führenden amerikanischen Universität. Sie kennen meine Gedanken: Ein Wolf, ein Reh müssen das nicht studieren. Die tun´s einfach.
Werden Sie zum Reh!