Lesen wir in fetten Lettern in der Ärztezeitung "Medical Tribune". Dort wird berichtet über
die neueste Studie (Nat Immunol 2007; online first) der berühmten Stanford‐University. Wir
lesen:
Sonnenlicht lockt Immunzellen an die Hautoberfläche: Dort bekämpfen Sie Krebs und
Entzündungen.
Demnach ist Sonnenlicht nur in Überdosis schädlich, in moderater Dosierung kann es sogar
vor Hautkrebs schützen.
Das klang bisher anders. Bisher waren die Ärzte‐Zeitschriften und die Laienpresse voll von
Drohmedizin. Bisher hat Sonnenlicht Hautkrebs gemacht. Punktum.
Forever young‐Leser haben über diesen Unfug schon immer gelächelt: nachzulesen in
"Frohmedizin", Seite 464.
Erfreulich, wenn sich auch in der Medizin (ganz, ganz langsam) gesunder Menschenverstand
durchsetzt.
Natürlich könnte man das Ganze langsam und seriös erklären. Eigentlich die Pflicht eines Hautarztes. Was hab ich mich geärgert über den Hautprofessor aus Würzburg, der dies in einer Podiumsdiskussion zusammen mit mir eben nicht getan hat. Für den plakativ "Sonne Hautkrebs machte". Glatt falsch, wie wir hier lesen.
Tatsächlich schützt Sonne vor dem schwarzen Hautkrebs. Dem malignen Melanom. Dem gefährlichen Hautkrebs. Dem, der Metastasen setzt und tötet. Und gewöhnlich an bedeckten Körperteilen (nix Sonne) vorkommt.
Und genauso richtig ist es, dass Sonne den weißen Hautkrebs fördert, den gutartigen, den streng lokalen, den man herausschneidet und damit beseitigt. Ohne Folgen. Daher meistens im Gesicht.
Im Grunde heißt das Geheimnis wieder einmal: Die Dosis macht´s. Die kleine Dosis ist gut. Schützt vor Melanom. Die Überdosis ist schlecht. Fördert weißen Hautkrebs.
Und dass ein Sonnenbrand schädlich ist, erzählt einem jedes Kind. Das weint vor Schmerzen. Gesunder Menschenverstand.
Bitte bitte: Verteufeln Sie mir die Sonne nicht. Wie Sie wissen, steuert die die Hormonproduktion Vitamin D und damit z.B. Multiple Sklerose (gibt’s in heißen Ländern selten).