schreibt mir heute eine Mail mit einer klugen Schlussfolgerung. Betrifft die News "Darmbakterien und Autismus" vom 23.06.2017.
In welcher wir die geniale Nachricht finden, dass somalische Eltern autistischer Kinder in Kanada angeben, dass die Kinder, kaum in die Heimat Somalia zurückgekehrt, die autistischen Symptome verlieren. Wie von Geisterhand. Also wieder gesund werden.
Solche Kurznachrichten sind mir beinah heilig. Weil sie mir ein Prinzip aufzeigen. Es ist eben nicht die Tablette, nicht die Pharmaindustrie. Es ist die Natur, die Evolution, wenn sie nur richtig verstanden und angewandt wird. Letzten Endes Epigenetik.
Die auch eingreifende Störungen wie Autismus – zumindest in diesem Fall – verschwinden lassen. All das habe ich in der Universität nicht gelernt. Und die meisten meiner Kollegen auch nicht.
Nun hat der oben zitierte kluge Mann aus Stuttgart nachgedacht und schreibt mir die folgende Mail.
Nichts gegen genetisch korrekte Kost, die hat noch keinem geschadet.
Wer aber dank Ihrem Newsletter https://www.strunz.com/de/news/der-alte-mann-und-das-glueck.html die Patrick/Ames-Studie zu Vitamin D und Serotonin kennt und außerdem weiß, dass Vitamin D die (guten) Darmbakterien positiv beeinflusst (siehe dazu: z.B. -http://www.naturalnews.com/2017-05-07-vitamin-d-helps-friendly-bacteria-repopulate-the-gut-making-it-the-perfect-campanion-to-probiotic-supplements.html oder
https://www.sciencedaily.com/releases/2016/12/161221125439.htm), erkennt leicht, dass es ein Mangel an Vitamin D ist, der mit Autismus in Zusammenhang steht und der bei dunkelhäutigen Vitamin D nicht supplementierenden Menschen in nördlichen Breiten häufig auftritt.
Und dass die autistischen Symptome der Probanden nach der Rückkehr ins Abstammungsland verschwanden, wo die UVB-Strahlung der vorhandenen Pigmentierung entspricht, dürfte dann einfach am wieder ausreichend gewordenen Vitamin D Spiegel gelegen haben.
Vielleicht war dem Autor des von Ihnen zitierten Spiegel-Artikels die Patrick/Ames Studie einfach nicht bekannt.
Was lernen wir? Da greifen – wie wohl immer – viele verschiedene Systeme ineinander. Der Mensch ist keine einfache Maschine. Sie kennen meinen Satz von den Läusen und Flöhen.
Der Fehler der Medizin – oft auch mein Fehler – ist, dass man sich mit einer Erklärung zufriedenstellt. Sagen wir: Vitamin D-Mangel führt zu Autismus. Oder sagen wir: Falsche Darmbakterien machen Autismus und umgekehrt. Insofern sind wiss.-Studien eben doch berechtigt: Man bekommt ein runderes Bild, einen größeren Zusammenhang.
Und kann so sehr viel leichter helfen.