Dieser Übergang, die Evolution hat wohl mit dem Gehirn, mit der Größe des Gehirnes, also mit Nervenzellen zu tun. Dazu gibt es eine hochinteressante kleine Story:
Dahinter steckt ein Gen. Eine Mutation im TKTL1-Gen. Kommt Ihnen bekannt vor: Entdeckung von Dr. Coy. Mit der Mutation des TKTL1-Genes ist in der Evolution der höheren Wirbeltiere ein neuer Stoffwechsel entstanden, der es erlaubt, Energie in einer Körperzelle freizusetzen ohne zellschädigende Radikale. Etwas ungeheuer Positives für den Körper. Und genau dies, so glaubt man, war ein entscheidender Faktor für die Entstehung von uns Menschen, weil mit diesem neuen, schonenden Stoffwechsel die besonders wichtigen Zelltypen geschützt werden konnten, nämlich
Keimzellen
Stammzellen
Nervenzellen
Netzhautzellen
Eben weil DNA-Mutationen und andere Zellschäden, die von freien Radikalen ausgelöst werden, drastisch im Gehirn reduziert wurden.
Die Basis dieses schützenden TKTL1-Stoffwechsels ist eine Vergärung von Zucker zu Milchsäure, merkwürdigerweise auch in Anwesenheit von Sauerstoff. Dass etwas ohne Sauerstoff vergärt, ist uns klar. Hier klappt das ausnahmsweise eben auch dann, wenn Sauerstoff vorhanden ist. Erstmals beschrieben 1924 von Prof. Warburg (Nobelpreis).
Weshalb Zucker vergärt auch dann, wenn Sauerstoff vorhanden ist, konnte nun eben mit Hilfe des TKTL1-Genes geklärt und erklärt werden. Die Wirkung des TKTL1-Genes in Nervenzellen (Gehirn) und die erst damit möglich gewordene Entwicklung des Affens über den Neandertaler hinaus bis zum modernen Menschen wurde freilich noch durch eine weitere Mutation in einem Aminosäurerest des TKTL1-Enzymes verstärkt. Diese weitere Mutation verbesserte das TKTL1-Enzym so, dass diese neue Enzymvariante das ursprüngliche Enzym, vorhanden im Affen und im Neandertaler, im Menschen vollständig verdrängt hat.
Man darf also sagen: Uns Menschen, mit und dank des größeren Gehirnes, gibt es, seit das TKTL1-Enzym durch Mutation verbessert wurde. Seit Energie in den Körperzellen gewonnen werden kann ohne Erzeugung der so schädlichen freien Radikale.
Quelle: Green et al., 2010;Science.