Chronisches Burn-out

Gibt's das? Nun, wie sonst sollte man 20-Jahre anhaltendes Leid nennen? Konkret:

Leben wie im Tunnel. Nie "frei sehen". Kopf wie zu. Herzstolpern in Ruhe. Ohrgeräusche. Zig Magengeschwüre (7 Gastroskopien). Immer wieder "Systemzusammenbruch" mit kaltem Scheiß, Angst. Natürlich Notarzt, Klinikaufenthalte, sogar Liquor-Punktion am Rückenmark...

Jetzt hier Blutanalyse. Ergebnis erschreckend und eindeutig. Das Entscheidende ist: Dem Patienten verständlich. Woher ich das weiß? Weil er darüber schreibt. Staunen Sie mit:

"Ich war immer sportbegeistert und hatte die Einstellung: alles gut. Mit dem 15. Lebensjahr nach großer sportlicher Belastung starke Symptome...

Krankenhausaufenthalte (zunächst 6 Wochen), "alles" wurde durchgecheckt. Ergebnis: Alles OK. Das wiederholte sich in den letzten Jahren öfters. Meine ganze Familiengeschichte habe ich in vielen Gesprächssitzen durchgekaut usw. usw. Ergebnis: Sie müssen einfach mal ein bisschen ruhiger machen.

Obwohl alle gesagt haben: Alles OK, habe ich Krankheitsgefühle gehabt. Mal sehr stark, mal weniger stark. Und immer wieder der nicht "freie" Kopf. Nicht klar denken können und die Sorgen, was ich denn habe?

Jetzt habe ich Ihre Analyse vor mir liegen. Teil 1 und 2.

Und da zeigen Sie mir schwarz auf weiß auf, was Sache ist. Warum ich mich so fühle, wie ich mich fühle. Absolut Spitzenklasse. Und dann zeigen Sie auch noch genau den Weg auf, was zu tun ist. Die Gegenstrategie. Das ist Weltklasse, damit verändern Sie Leben zum Positiven. Konnten die anderen nicht. Aber das wissen Sie ja...Wenn ich nicht so kaputschi wäre, würde ich jetzt die ganze Zeit durchs Zimmer springen.

PS: DANKE für das positive Bild, welches Sie mir beim Gespräch in der Praxis vermittelt haben: Vollgas geben ist super, man muss nur die richtige Gegenstrategie kennen. Sie sagten: Überlegen Sie sich, worauf sie stolz sein können. Ergebnis: Obwohl die Beeinträchtigung durch die Symptome so stark war, habe ich nach vorne geblickt. Abi, jahrelang 10 Trainingseinheiten die Woche, Tour de France Etappen in den Alpen nachgefahren, Sport studiert...Das hat sich zwar wie im Traum angefühlt, aber, obwohl das Testosteron so niedrig ist, habe ich anscheinend einen sehr starken Willen".

Wie schon Prof. Holsboer, München, so richtig bemerkt hat: Bei psychisch auffälligen Menschen sollte man nach biologischen Hintergründen forschen. Molekularmedizinische Methoden anwenden. Kurz und gut: Messen. Auch ich staune ja immer wieder, wie recht der Direktor des Max-Planck-Institutes hat.