Tiere und Menschen

Da gibt es einen hochinteressanten Arzt, Dr. J. D. Wallach. Hochinteressant deshalb, weil der erst mal Tierarzt war. Und dann Menschenarzt wurde. Der muss einfach ein bisschen mehr wissen als wir reine Humanmediziner. Der hat sich 1993 einmal recht locker über Ihr Leben geäußert. Etwa so:

Aufgewachsen sei er in den 50er Jahren auf der Farm seines Vaters. Rinderzucht. Das Tierfutter musste natürlich angebaut werden (Mais, Soja, Heu). Das kam dann immer nach der Ernte zur Mühle und dort wurde alles gemahlen. Ja "und dann wurde dem Futter noch einiges zugesetzt; allerdings nicht wie heute Antibiotika und Hormone, sondern Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente".

Darüber hätte er sich als Kind sehr gewundert. Die Rinder bekommen Vitalstoffe, damit sie möglichst schnell groß und stark würden. Bei ihm aber sei das offenbar wurscht: Er bekam das nicht. Also fragte er seinen Vater. Klare Antwort "Sei still, Junge!"

Erinnert mich so an den normalen Hausarzt: Brauchen wir nicht. Der kleine Wallach wurde daraufhin Veterinärmediziner. Hat studiert, bekam im Tier-Studium die Antwort auf seine Frage: "Mittlerweile wissen wir, wie wir mit der Ernährung bei den Tieren Krankheiten verhindern können". Es ging also um Verhinderung von Krankheit, nicht nur um schnelles Wachstum.

Das sind Fakten. Selbstverständlich heute noch gültig. Fragen Sie einfach mal einen Bauern. Wallach hat dann für einen Zoo gearbeitet und in 12 Jahren 17.000 Autopsien an über 450 verschiedenen Tieren vorgenommen. Aber eben auch an 3000 Menschen. Und sagt jetzt doch tatsächlich:

"Jedes Tier und jeder Mensch, der eines natürlichen Todes starb, starb an einer Mangelernährung...und wir können das sogar nachweisen: In Autopsien – chemisch wie auch biochemisch".

Darüber hätte er 75 wissenschaftliche Artikel und 8 Fachbücher geschrieben. Hätte damals in den 60ern niemand interessiert. Das ist heute ein bisschen anders.

Dann hat er noch einmal studiert, wurde Doktor med. und hat all das, was er bei der Tierfutterherstellung im väterlichen Hof beobachtet und gelernt hatte, einfach auf den Menschen übertragen. Der Erfolg sei sensationell gewesen. Also: Vitamine & Co.

Mehr gibt's hier eigentlich nicht zu sagen. Entweder – oder. Wenn's bei Tieren stimmt, sollte es auch beim Menschen stimmen und umgekehrt.

Für einen Tierliebhaber möglicherweise ein Argument, sich mit NEM zu beschäftigen. Die anderen tun's vielleicht sowieso schon.