tötet Krebszellen. Gut so. Tötet leider gleichermaßen gesunde Zellen. Ungut. Das nennt man
Nebenwirkungen. Beginnt beim Haarausfall, setzt sich fort über offene, blutende
Mundschleimhaut und kann zum Tode führen. Weil natürlich auch das Immunsystem schwer
geschädigt wird. Deswegen werden bei Chemotherapie sehr sorgfältig und ständig die
weißen Blutkörperchen kontrolliert. Die immer weiter absinken.
Ein Dilemma. Denn an den Krebszellen stirbt man ja auch.
Dilemma? Muss nicht sein. Ich nenne das Wissenslücke.
Schon 2008 hat Professor Longo von der UCLA, meiner Universität in Los Angeles, einen
genialen Versuch gemacht. Zunächst mit Mäusen:
Er hat den Tieren hochdosiert Chemotherapie verabreicht. Die Hälfte der Mäuse starb, die restlichen hatten "mit schweren Folgeschäden zu kämpfen".
Dann hat Professor Longo den Versuch wiederholt mit Tieren, die zuerst 2 Tage nichts gefressen hatten. Die überstanden die gleiche Chemotherapie "nahezu unbeschadet".
Genial. Ein einfaches, schlichtes, revolutionäres Experiment. In deutschen Kliniken bekannt?
Glaube ich nicht. Dabei hat man etwas Ähnliches ja schon bei menschlichen Gehirnzellen
nachweisen können.
Bei Gehirnzellen von Menschen hat man die Glukoseversorgung gestoppt. Dadurch wurden diese Zellen "besser vor den Auswirkungen der Chemotherapie geschützt". Also die gleiche Aussage.
Störend an dem Mäuseexperiment, welches doch die Chemotherapie in den Unikliniken
revolutionieren sollte, ist das Wort fasten. 2 Tage fasten. Macht man ungern mit
Krebspatienten, die sowieso untergewichtig sind. Hier hat Professor Longo nicht ausreichend
nachgedacht.
Bitte gucken Sie sich doch einmal das Bild mit der Zusammensetzung des menschlichen
Körpers an. Der menschliche Körper besteht aus Eiweiß
und Fett. Und praktisch nicht aus Kohlenhydraten. Wenn er nun 2 Tage fastet, hat die Zelle
gar keine Kohlenhydrate mehr. Aber selbstverständlich immer noch ausreichend
Aminosäuren und Fett.
Man hätte also den gleichen Effekt erreicht, wenn man die Mäuse nicht hätte fasten lassen,
sondern ihnen einfach den Zucker, die Kohlenhydrate entzogen hätte. Und genau das ließ
sich ja an menschlichen Gehirnzellen beweisen.
Dann wären wir wieder bei Dr. Coy und seiner sensationellen Entdeckung des TKTL 1 Enzymes. Jetzt aber mal anders: Mit der gleichen Methode, nämlich Verzicht auf
Kohlenhydrate, könnte man all den armen Patienten mit Chemotherapie entscheidend
helfen.
Ein wesentlicher Fortschritt. Wussten Sie übrigens, dass die Universität Würzburg schon seit
2007 genaue Gebrauchsanleitungen und Rezepte im Internet vermittelt zum Thema:
Kohlenhydrate und Krebs?