Eines der beststudierten Medikamente mit fast ausschließlich positiver Bewertung ist die Fettsäure Omega 3. Essentiell. Die Bedeutung dieses Wortes möchte ich Ihnen immer und immer wieder aus verschiedensten Richtungen beleuchten. Heißt: Sie kommen ohne Omega 3 einfach nicht aus. Geht nicht. Funktioniert nicht. Hier verhält sich Ihr Körper genau bockig wie ein Auto, dem Sie das Motoröl verweigern. Verstehen Sie.
Ich hatte Sie auf die weltweit größte medizinische Datenbank Medline verwiesen. Genießen Sie mit mir doch ein paar Auszüge, ein paar Kurzfassungen von Arbeiten querbeet durch die gesamte Medizin.
Bitte staunen Sie mit mir über dieses "querbeet". Essentiell heißt nun einfach, dass ohne diesen Stoff gar nichts geht in Ihrem Körper. Genau das lernen wir im Folgenden.
RHEUMA
Rheumatiker mit erheblicher Entzündungsaktivität trotz Einnahme von Prednisolon, Indomethacin, Chloroquin und MTX in leitliniengerechter Dosierung erhielten entweder 3,9g EPA/DHA oder Placebo. 77% in der Verumgruppe (mit Omega 3) erzielten eine mindestens 70%ige Reduktion ihrer rheumatischen Beschwerden gegenüber nur 5% in der Placebogruppe (ohne Omega 3). Omega 3-Fettsäuren können also selbst bei "austherapierten" Rheumatikern noch zu einer dramatischen Senkung der Beschwerden führen.
PSYCHOSE
Menschen mit einem hohen Risiko für eine Psychose erhielten für nur 3 Monate 1180mg EPA/DHA oder Placebo. In den nächsten Jahren kam es in der Omega -3-Gruppe zu weniger als 10% akuter Schübe, in der Placebogruppe jedoch zu mehr als 40%.
DEPRESSION/BIPOLARE STÖRUNG
Jugendliche mit diesen Störungen erhielten über 3 Monate Psychotherapie, Omega-3-Fettsäuren oder beides. Psychotherapie allein führte zu keiner Verbesserung mentaler und kognitiver Funktionen. Omega-3-Fettsäuren taten dies mit einer Effektstärke von 0,49. Bei Jugendlichen mit Omega-3-Fettsäuren und Psychotherapie wurde eine Effektstärke von 0,67 beobachtet. Psychotherapie funktioniert also, aber nur wenn eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren besteht.
ASTHMAPRÄVENTION
Schwangere erhielten 2,4g EPA/DHA. Im Alter von 3 Jahren litten die Kinder der Omega-3-Gruppe ein Drittel weniger unter Asthma. Es gibt leider keine Studien zu einer weiteren Risikosenkung, wenn gefährdete Kinder die ersten drei Jahre weiter Omega-3-Fettsäuren bekämen.
DEMENZ
Von 266 Menschen zwischen 67 und 100 Jahren hatten 42 Demenz, 30 davon Alzheimer. Das relative Risiko für das Drittel mit besten DHA-Zufuhr betrug nur 27% für Demenz und 28% für Alzheimer. Das Auftreten von Demenz/Alzheimer könnte nach dieser epidemiologischen Studie möglicherweise um ¾ (75%) allein durch Omega-3-Fettsäuren vermindert werden. Interventionsstudien hierzu fehlen aber noch.
MIGRÄNE
Patienten mit häufigen Migräneanfällen trotz Einnahme von Amitryptilin erhielten Omega-3-Fettsäuren oder Placebo. Ziel der Studie war es, eine 80%ige Minderung der Anfälle zu erreichen, was recht ambitioniert ist. In der Placebogruppe geschah dies bei einem Drittel, in der Verumgruppe aber bei zwei Drittel der Patienten.
KHK
In der JELIS-Herzstudie (Japan EPA Lipid Intervention Study) erhielten fast 15.000 Herzgesunde mit Hypercholesterinämie neben einem Statin 1,85g EPA oder Placebo. Das relative Risiko, eine KHK zu entwickeln war trotz hohem Fischkonsum der Japaner und einer Statingabe unter Omega-3-Fettsäuren mit 0,53 praktisch noch einmal halbiert.
PLÖTZLICHER HERZTOD
Menschen mit deinem Omega-3-Index von unter 4% haben ein zehnfach höheres Risiko für einen plötzlichen Herztod als solche mit einem Index über 8%.
DEPRESSION
42 Patienten mit einer schweren Depression wurden 9 Wochen lang mit Citalopram plus 1100mg EPA/DHA oder Citalopram plus Placebo behandelt. Die Patienten mit Omega-3-Fettsäuren hatten einen deutlich schnelleren Rückgang der Symptome.
Die Liste könnte nahezu endlos fortgesetzt werden, was aus Platzgründen hier nicht möglich ist. Für weitere Indikationen mit Links zu Studien siehe Bücherliste:
Schmiedel V: Omega-3 – Öl des Lebens, FONA-Verlag Lenzburg, 2018
Schmiedel V: Vitamine, Mineralstoffe & Co., Thieme-Verlag Stuttgart, 2019