Gestorben wird im Kornfeld.

Die Überschrift soll Sie warnen: jetzt wird´s lustig. Lassen Sie mich heute ein bisschen lästerlich philosophieren über auch meine Einbildung, das Leben mit Hirn, Vernunft, Verstand besser zu meistern als unsere etwas tumben Vorfahren früher. Oder als die Rehe, die Adler, die Tiger…

Beginnen wir mit der Feststellung, dass ein Europäer im Jahre 1530 damit rechnen konnte, etwa 35 Jahre alt zu werden. Gewusst?

Heute wird er mehr doppelt so alt. Wissen Sie, was das bedeutet?

  • Er muss mehr als doppelt so lange sich mit seinem schlappen Körper auseinandersetzen.

  • Er muss mehr als doppelt so lange gelegentlich lästige Menschen ertragen.

  • Und er muss mehr als doppelt so lange unsere Berieselungsindustrie (Presse und Fernsehen) aushalten.

Ein längeres Leben, wie es Ihnen allen heute schon blüht (ob Sie wollen oder nicht. Jemals so darüber nachgedacht?) hat also sehr wohl Schattenseiten.

Lassen wir uns das ganze Thema der Lebenserwartung etwas seriöser, aber nicht weniger unterhaltsam dokumentieren:

"Als der Mensch die Weltbühne betrat, um als Jäger und Sammler durch Wälder und Wüsten zu streifen, lag seine Lebenserwartung bei rund 30 Jahren.

Dieser Wert ist jedoch grob irreführend, denn eine absurd hohe Kindersterblichkeit drückte die statistische Lebenserwartung weit nach unten (News 22.04.2013: "Kurz, aber deftig").

Wer in der Altsteinzeit die schwierigen ersten Lebensjahre überstanden hatte, der konnte mit etwas Glück durchaus 70 Jahre, mitunter auch 80 Jahre und älter werden. Erst die landwirtschaftliche Revolution zementierte eine tatsächlich niedrige Lebenserwartung im Erwachsenenalter.

Mit dem Sesshaftwerden verstarben mehr Menschen als jemals zuvor

  • an Infektionskrankheiten

  • durch den engen Kontakt von Ackerbauern und Vieh.

  • größere Population auf engerem Raum

  • und nicht zuletzt durch einseitige Ernährung

ließen vor rund 10.000 Jahren jeden 40-jährigen wie einen uralten Greis wirken.

Es ist eine bittere Ironie der menschlichen Geschichte, dass die Erfindung von Ackerbau und Viehzucht für die Menschen eine SCHLECHTERE Gesundheit bei GERINGERER Lebenserwartung bedeutet, während gleichzeitig die Geburtenrate explodierte. Mit 30 Jahren hatte man seinerzeit faktisch das Ende vor Augen.

Erst mit Beginn der Industrialisierung vor etwa 150 Jahren stieg dank des medizinischen und technischen Fortschritts die Lebenserwartung breiter Bevölkerungsschichten rasant an, durchschnittlich um drei Monate pro Jahr.

Ein heute in Deutschland geborenes Kind hat relativ gute Aussichten, seinen 100. Geburtstag feiern zu können, sofern Unannehmlichkeiten wie der Klimawandel und die anhaltende Zerstörung der Ökosysteme das Vorhaben nicht behindern."

Goldene Worte. Habe ich übernommen von Maik Lehmkuhl, Chefredakteur von "Die Naturheilkunde" 5/2021, Seite 3.

Und Sie fragen mich, ob Vollkorn gesund sei? Soeben im Forum nachzulesen. Auf den Vollkorn-Feldern wurde gestorben vor 10.000 Jahren. Ganz plötzlich. Wurden Sie in wenigen Jahren zu Greisen…

Kümmerte die Evolution, die Natur überhaupt nicht. Denn gleichzeitig konnten Sie mit dem Überschuss an Nahrung (Brot, Milchprodukte) viel mehr Kinder am Leben erhalten, explodierte die Bevölkerungszahl. Derzeit ca. 7,8 Milliarden. Gar nicht mehr lustig. Allein mit dieser Zahl hat bereits der Club of Rome vor 60 Jahren wirklich sämtliche globalen Probleme erklärt.

Für mich so spannend: Exakt die gleiche Menge, also 7,8 Milliarden i-Phones usw. wurden bisher produziert. Der größte Energieverbraucher und gleichzeitig CO2-Produzent des Globus. Weil zu jedem i-Phone selbstverständlich Sendemasten, Internet-Server usw., usw. gehören.

Ein Großteil dieser Energie wird im Internet für Spiele verplempert. Von genau der Jugend, die uns als "Fridays for Future" aufwecken will.

Wenn ich eines gelernt habe in 77 Jahren, dann: Wer am lautesten schreit, hat am meisten Dreck am Stecken. Wunderschön beim Thema Doping im Leistungssport nachzuverfolgen.