Tryptophan produziert Serotonin, unser Glückshormon, unser Chefhormon. Ihnen schon im Schlafe geläufig. Ja, stimmt: Aus Tryptophan wird schlussendlich ja auch Melatonin, das Schlafhormon. Etwas außerordentlich segensreiches, wenn man damit umgehen kann (meine kluge Frau kann).
Nur seltsam: Vielleicht wissen manche von Ihnen, dass 95% des menschlichen Serotonins sich im Darm befindet. Also nur 5% im Gehirn. Über den Darm…. haben wir gar nicht gesprochen….
Diese Querverbindung Darm/Gehirn wurde entdeckt und beschrieben von Frau Prof. Pert. Eine führende Immunologin. Die man elegant um ihren Nobelpreis gebracht hat (Entdeckung der Endorphine). Elegant? Nun ja: Drei Männer gegen eine Frau. Nachzulesen in "Die Moleküle der Gefühle".
Zurück zum Darm: In den EC-Zellen findet sich also zu 95% das menschliche Tryptophans. Wird umgewandelt in Serotonin. Wofür? Was soll das im Darm?
Reguliert die Peristaltik
Reguliert die Resorption
Lindert Schmerz bei Darmkrämpfen
Stimuliert das Immunsystem des Darmes.
Reguliert Reflexe von Magen/Darm (Übelkeit, Erbrechen)
Das verstehen wir. Tryptophan, also Serotonin beruhigt. Nicht nur unser Gehirn, nicht nur unser Denken, sondern eben auch die Darm-Aktivität. Häufig sehr erwünscht. Schon mal dran gedacht, bei Bauchweh Tryptophan zu schlucken? Aber weiter geht’s.
Tryptophan reguliert über Serotonin die Regeneration der Darmschleimhaut
Besonders wichtig bei Ihrer häufigen, tatsächlich beklagenswerten Nahrungsmittel-Unverträglichkeit. Die Sie sich angegessen haben mit Giften wie Konservierungsstoffe. Kein Vorwurf. Ich hab´s auch getan. Hier hilft laut Schulmedizin das Weglassen (wie viel denn noch?), laut Frohmedizin der Neuaufbau der Darmschleimhaut. Ahhhh ja: Tryptophan. Weiter.
Tryptophan stimuliert bestimmte Laktobazillen. Die wiederum reduzieren die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut.
Ihnen bekannt. Leaky-Gut-Syndrom. Wird als Hintergrund des Reizdarm-Syndroms angenommen. Mal auf die Idee gekommen, Tryptophan zu nehmen?
Und schließlich aktiviert Tryptophan Interleukin 10, das wichtigste antientzündlich wirkende Interleukin (auf dem Weg über Kynurenin).
Das ganze kann man auch in Form einer Geschichte erzählen: Länger anhaltende Entzündung, länger anhaltender Stress (ist praktisch das Gleiche), senkt auf chemischem Wege (bekannt) den Tryptophan-Spiegel. Damit geht der Darmschleimhaut eine schützende, regenerierende und schmerzlindernde Substanz verloren.
Anders formuliert: Bei Stress und Entzündung ist der Darm gefährdet. Kennen Sie: Reizdarm. Stress verschlechtert außerdem Immunkrankheiten, verschlechtert auch das Immunsystem selbst und lässt Pilze wie Candida wachsen.
Was haben wir gelernt? Nehmen wir Fakten ernst. Hören wir einmal auf den Histologen, der in der Darmschleimhaut 95% des menschlichen Tryptophans findet. Damit auch des Serotonins. Denke ich mir gleich: Hoffentlich! Und das "hoffentlich" führt dann zum Vorschlag:
Bei Darmbeschwerden Tryptophan versuchen
PS: Zögerlich, sonst nicht meine Art der Hinweis, dass wir über Tryptophan, die Tabletten in der Apotheke lange nachgedacht haben. Und jetzt ein hochreines Präparat umhüllt von pflanzlicher Zellulose gefunden haben. Wirkt rascher, wirkt stärker, ist viel billiger. Steht Ihnen zur Verfügung.
Quelle: OM & Ernährung 2019 / SH 12, Seite 13