B-Vitamine verhindern, nicht machen Lungenkrebs. Der

endgültige Beweis.

Nachdem wir soeben (August 2017) geschockt werden durch die VITAL-Studie, die uns zeigt, dass Vitamin B6 und Vitamin B12 das Lungenkrebsrisiko bei gemischter Bevölkerung (Raucher und Nichtraucher) um etwa 1 ‰ pro Jahr steigert (Promille sind 1 Tausendstel) und daraufhin sich wieder einmal bei Ärzten, bei Bevölkerung der Eindruck festhängt:

Vitamine sind gefährlich,

kommt jetzt der Widerruf. Nicht von den Autoren, sondern von viel höherer Stelle. Aus der EPIC-Studie, an welcher viel mehr, nämlich 520.000 Menschen teilnahmen, von denen 386.000 Blut gespendet hatten.

Da wurden die B-Vitamin-Spiegel tatsächlich im Blut gemessen. Und nur messen heißt wissen. Das oben angeführte Urteil (B-Vitamine machen Lungenkrebs) beruht nicht auf einer Messung, sondern auf dem Glauben, dass jemand irgendwelche Kapseln geschluckt hat. Klitze-kleiner Unterschied.

Für mich der Unterschied zwischen Märchen (Schulmedizin) und Molekularmedizin. Die beruht auf Naturwissenschaft, auf Messung. Auf Fakten.

Diese riesige EPIC-Studie gibt uns einen Rahmen. Zeigt uns das kumulative Lungenkrebsrisiko (was auch immer das sei) für Männer.

  • 0,5% für Nichtraucher.

  • 3,4% für ehemalige Raucher.

  • 10,8% für aktuelle Raucher.

So deutlich habe ich das eigentlich noch nicht gelesen. Und in diesen Rahmen passt sie ein drei Stoffe: Vitamin B6, Methionin, Folsäure. Gemessen! Teilt ihre Versuchspersonen ganz schlicht ein in

  • Menschen mit überdurchschnittlicher Serumkonzentration und

  • Menschen mit unterdurchschnittlicher Serumkonzentration.

Und findet folgende sechs Zahlen. Sechs Zahlen kann ich Ihnen zumuten. Die Zahlen beziehen sich auf gemessene Vitamin B6-, gleichzeitig Methionin-Spiegel. Wieder das kumulative Lungenkrebsrisiko:

Aktuelle Raucher

  • 6,6% bei hohen Serumspiegeln

  • 14,9% bei tiefen Serumspiegeln

Ehemalige Raucher

  • 2,7% bei hohen Serumspiegeln

  • 5,2% bei tiefen Serumspiegeln

Nichtraucher

  • 0,32% bei hohen Serumspiegeln

  • 0,9% bei tiefen Serumspiegeln

Da wissen Sie gleich, wo Sie hin möchten: Sie möchten zu den nur 0,32%, also praktisch 0 beim Nichtraucher mit hohen Spiegeln an Vitamin B6 und Methionin. Können Sie haben. Kann jeder von Ihnen erreichen.

Das Gegenteil wären statt 0,32% satte 14,9% Krebsrisiko. Dann, wenn Sie rauchen, und wenig B-Vitamine haben.

Übersetzt werden diese Zahlen in der Arbeit mit über 50%. Heißt: Bei hohen Serumspiegeln von B6 und Methionin sinkt Ihr Lungenkrebsrisiko um über 50%. Für mich eine ungeheuerliche Aussage.

Getoppt wird das Ganze mit Folsäure: ist auch noch Folsäure über dem Durchschnitt (14,4nmol/l) sinkt Ihr Lungenkrebsrisiko tatsächlich

um 68%.

Quintessenz dieser Arbeit. Wichtig die Anmerkung, dass die Zahlen auch für Vitamin B6 getrennt und Methionin getrennt in ähnlicher Größenordnung stimmen.

Vorschlag: Wir teilen Studien in Zukunft in zwei Klassen ein: In Studien, von welchen nicht gemessen wird. Nur gefragt und geglaubt wird. Und in die Anderen, die sich der Mühe der Messung unterziehen. Ein sicheres Fundament bieten.

Quelle: JAMA, 16.06.2010, Vol 303, No. 23, S 2377