Depression ist normal!

Depression ist eine völlig normale, natürliche, erklärbare Reaktion auf seelische Erschütterung. Die ja wohl jeden von uns einmal oder – leider – öfter im Leben trifft. Ich darf hier aus ganz persönlicher Erfahrung sprechen.

Depressive Menschen sitzen mir täglich gegenüber. Scheuen sich darüber zu reden, schämen sich oft ein bisschen. Suchen die Schuld bei sich. Genauso bin auch ich erzogen worden…

Heute sage ich depressiven Menschen zunächst: Sie haben recht! Wer zu heutigen Zeiten, zu Corona-Zeiten, mit all den Lügen und Hasstiraden in Politik und Medien nicht depressiv wird, der ist krank!

Genau so hat mich ein älterer, gütiger Psychiater einmal aufgeklärt. Nach meinem Unfall. Gelähmt. Nix mehr Marathon. Ich war schwer depressiv. Und da sagte der zu mir:

"Strunz, wenn Sie jetzt nicht depressiv werden, sind Sie krank!"

Hat mir sehr geholfen. Der hat mir erklärt, dass Depression ein völlig natürlicher Folgezustand ist.

Natürlich? Wie ist das gemeint? Ganz einfach: Geraten Sie unter Druck, unter seelischen Druck, zum Beispiel in einer Scheidung, dann passiert in Ihrem Körper messbar etwas.

messbar!

Beispielsweise verbraucht Ihr Körper – durch gesteigerten Stoffwechsel? Durch die Aufregung? Durch das Zittern der Hände? Durch das nächtliche Schwitzen? – sehr viel mehr Tryptophan oder Magnesium oder, oder, oder. Alles Stoffe, die man messen kann.

Und Ihre Seele reagiert auf diesen Mangel mit einer Depression. Mit Trauer. Mit innerer Verzweiflung. Mit Hoffnungslosigkeit. Mit Antriebslosigkeit. Sie haben keine Lust mehr am Leben.

Bitte immer Vorsicht mit Ihren Kommentaren, liebe Kollegen Psychologen, Psychiater… Ich spreche aus persönlicher Erfahrung. Schlägt jedes Lehrbuch.

Wenn man aber etwas im Blut messen kann, kann man das auch reparieren. Kann man das optimieren. Kann man das wieder gut machen. Heißt übersetzt:

DEPRESSION IST HEILBAR

Und eben nicht nur unterdrückbar. Und eben nicht nur weg-erzählbar in stundenlangen Gesprächen über viele Jahre. Sondern jetzt, hier, in wenigen Wochen (wenn Sie sich Mühe geben in wenigen Tagen) rückgängig zu machen. Das nenne ich HEILEN. Also noch einmal: Depression ist heilbar.

Ein unerhörter Anspruch, ein unerhörter Satz für jeden langjährig ausgebildeten Psychotherapeuten oder Psychiater. Die wissen aus jahrelanger Berufspraxis, dass man depressiven Menschen allenfalls ein bisschen helfen kann, die Depression "unterdrücken" kann, und dass die nötigen Tabletten selbstverständlich die üblichen Nebenwirkungen haben. Kann man alles nachlesen.

Wir arbeiten nebenwirkungsfrei.

Hat sich in der deutschen Medizin leider immer noch nicht herumgesprochen: Molekularmedizin ist nebenwirkungsfrei. Epigenetik, also Laufen, tägliches Laufen (die Hauptwaffe gegen Depression) ist nebenwirkungsfrei. Genetisch korrektes Essen ist nebenwirkungsfrei, im Gegenteil: macht gesund. Können Sie das von Fluoxetin, können Sie das von Escitalopram oder Mirtazapin oder Venlaflaxin auch sagen, Herr Kollege?

Weshalb diese News, auch für mich spontan und völlig unerwartet an einem sonnigen Nachmittag? Weil mir soeben das katastrophale Aminogramm eines solchen armen Menschleins vorliegt. Im Moment. Seit Pubertät Migräne, seit Pubertät stärkste Regelschmerzen, seit dem Abitur nur noch Angst und Panik, sei "total am Ende". Schon ein Jahr krankgeschrieben. Und hätte (für mich ein kleines Bonbon) ALLE Antidepressiva bereits durch. Kenne sie alle. Früher hätte sie viel Sport getrieben, jetzt sei sie nur noch schlapp. Und seit dem Corona-Wirrwarr fast täglich Panik und Todesangst.

Könnten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich solch gehäuftes Leid anhören? Könnten Sie wirklich? Ich verstehe jeden Psychiater, der selbst depressiv wird…

Aber eben noch einmal, frohmedizinisch, das Licht am Ende des Tunnels: Dieser seelische Zustand ist im Blut messbar und dokumentierbar. Liegt mir heute vor.

Und ich weiß (nicht ich hoffe oder ich glaube, das war früher), ich WEIß, dass wir diesem armen Menschlein helfen können. Und zwar gründlich und durchschlagend.

PS: So wesentlich der SPIEGEL-Artikel "Schwelbrand im Gehirn" (News vom 08.07.2019), der aufzeigt, dass ein kompetentes Immunsystem Dreh- und Angelpunkt einer möglichen Heilung sei.