Die Anti-Schmerz-Diät

Gibt es wirklich. Mein Vertrauen in die medizinische Wissenschaft wächst von Tag zu Tag. Wohl verstanden: Nicht in die Klinik, nicht in den Hausarzt. Dass Wissenschaft heute sogar Schmerzen lindern, vielleicht beseitigen kann durch die richtige Kost...das ist neu. Absolut neu.

Hintergrund natürlich ist, dass Sie bei jedem Schmerz – nehmen Sie Rheuma – Entzündungsfaktoren im Blut finden. Massiv. Und dass eine Kost diese Entzündung doch bitte nicht noch verstärken möge. Vielleicht sogar abschwächen kann.

Lassen Sie mir David R. Seaman zitieren:

"Erst in den letzten Jahren haben wir gelernt, gelernt dank wissenschaftlicher Studien und klinischer Beobachtung, dass chronischer Schmerz eine "chronische Schmerz"-Diät erfordert. Ganz besonders der vernichtende Schmerz, der Opioid- oder Morphinbehandlung notwendig macht".

Das fundamentale Prinzip dieser Diät heißt

  • Null Kohlenhydrate (Zucker und Mehl)

  • Mehr Eiweiß und Gemüse

Um – ich zitiere wirklich! – mehr Kraft, Beweglichkeit, Energie und Geistesstärke zu erzielen".

Man kann immer wieder nur staunen. Die vier soeben genannten Ziele interessieren doch auch jeden Nicht-Schmerz-Patienten. Interessieren doch jeden Menschen. Genau darum geht es doch in unserem ganzen Leben. Und das soll man erzielen können durch so etwas Primitives wie...Verzicht auf leeren Müll, dafür Betonung der genetisch richtigen Kost?

Antwort: Ja freilich.

Ein bisschen ausgeführt und verständlicher wird das Ganze, wenn man lernt, dass sehr häufig Patienten mit Muskeln- oder Knochenschmerzen oder Gelenkschmerzen sehr viel stärker leiden dann, wenn sie gleichzeitig das metabolische Syndrom aufweisen. Sie wissen, was gemeint ist: Übergewicht, Bluthochdruck, Zucker, zu viel Fett im Blut...usw. Wenn man jetzt das metabolische Syndrom vollständig beseitigt (doch, doch: hier steht vollständig, verehrte deutsche Internisten, die hier nur verzweifelt behandeln, aber praktisch nie heilen), wenn man also das metabolische Syndrom vollständig beseitigt, dann vermindern sich auch die Schmerzen der Patienten. Ist das nicht ein Ziel?

Etwas genauer: Ernährt werden sollte sich von einer "ketogenic mediterranean diet", also einer ketogenen mediterranen Kost, die da besteht aus

Olivenöl, grünem Gemüse, Salat

Fisch, weißes Fleisch, Eier, Käse

Eine präzise, außerordentlich hilfreiche Aufzählung.

Diese Kost – also fettreiche ketogene Kost – hat man übrigens (erst) in einer Tierstudie an Ratten ausprobiert. Innerhalb von 3 Wochen deutlich weniger Schmerz und deutlich weniger Entzündungsfaktoren im Blut dieser Tiere.

Wahrscheinlich und logisch ist übrigens der umgekehrte Weg: Erst essen wir unser Lebetag falsch, produzieren mehr Entzündungsfaktoren im Blut als uns gut tut, erzeugen dadurch die typischen Zivilisationskrankheiten (auch dem Herzinfarkt liegt eine Entzündung zugrunde) und...schlucken Tabletten. Zeitlebens. So bisher. Der völlig neue, epigenetische Ansatz heißt: Ketogene Kost. Bitte keine zusätzlichen Entzündungsfaktoren ins Blut...essen! Dann schwinden nicht nur übliche Zivilisationskrankheiten (siehe metabolisches Syndrom, übrigens auch Diabetes II, verehrte deutsche Diabetologen) sondern auch Schmerzen.

Siehe dazu Tennant F, Pract Pain Manage 2001;11 (6): 22-30