A. Oe
Jahrgang | 1960 |
cm groß | 164 |
Startgewicht: | 94 kg |
Gewicht heute: | 83 kg |
Aktivitäten: | Walken, Minitrampolin, Stromtraining |
Meine Erfolgsgeschichte
Am 30. März jährt sich der Geburtstag von Vincent van Gogh, der posthum als vermutlich bipolar diagnostiziert wurde. Deshalb wurde dieser Tag als Internationaler Tag der Bipolaren Störung ausgerufen, um auf die Stigmatisierung
durch diese Erkrankung aufmerksam zu machen und für eine steigende Sensibilisierung und Akzeptanz gegenüber der Krankheit und Betroffenen in der Öffentlichkeit zu werben.
Dieser besondere Tag scheint mir ein guter Anlass zu sein, darüber zu berichten, dass und wie mir die Ernährungsumstellung nach Dr. Strunz dazu verholfen hat, meine bipolaren Stimmungsschwankungen in den Griff zu bekommen.
Für diejenigen, die mit dem Begriff nichts anfangen können: Eine bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung, die durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. Den einen Pol nennt man „Manie“, den anderen „Depression“, deshalb „bipolar“. Manche umschreiben es auch mit „Himmel hoch jauchzend zu Tode betrübt“. Diese Stimmungsschwankungen führen zu einem oft extrem veränderten Verhalten des Betroffenen, das nicht selten schwerwiegende Folgen für den Betroffenen selbst und sein soziales Umfeld hat. Bei mehr als der Hälfte führt die Krankheit zur Frühverrentung. Die Selbstmordrate liegt überdurchschnittlich hoch.
Ich bin vor 8 Jahren an einer schweren Depression erkrankt und erhielt die Diagnose „bipolare Störung“. Es folgten über zwanzig Klinikaufenthalte mit insgesamt fast 600 Aufenthaltstagen in sechs verschiedenen Kliniken. Nachdem ich endlich eine Klinik und eine ärztliche Behandlung gefunden hatte, die zu mir passte, lernte ich, mich mit meiner Störung auseinanderzusetzen. In über einhundert Stunden Psychotherapie lernte ich ein Stimmungstagebuch führen, Frühwarnzeichen identifizieren, einen Krisenplan aufzustellen, eine sinnvolle Tagesstruktur zu finden, selbstfürsorglich auch in stressigen Zeiten mit mir umzugehen und vor allem mit der Störung zu leben, allerdings musste ich meinen Beruf aufgeben. Auch mein Engagement in der Selbsthilfevereinigung bipolaris e.V. trug sehr zur Stabilisierung bei.
Trotz aller Bemühungen konnte ich Stimmungsschwankungen und Krisen nicht verhindern. Die Krisen traten zwar in immer größeren Abständen auf und dauerte auch nicht mehr so lange, aber diese Phasen brachten jedes Mal mein ganzes Leben durcheinander und hinderten mich daran so zu leben, wie ich es wollte. Die Stimmungsschwankungen beeinträchtigten mich zwar weniger stark, aber sie waren einfach lästig! Selbstverständlich nahm ich Psychopharmaka – ohne ging es nicht. Die Liste der Präparate, die ich im Laufe der Zeit ausprobiert hatte, füllt fast eine Seite. Von psychiatrischer Seite versicherte man mir aber immer wieder: „Sie machen alles richtig.“ Das war zwar entlastend, aber auch nicht zielführend.
Denn ich fühlte doch, dass nicht alles richtig war. Irgendwas machte, dass diese Stimmungsschwankungen immer wieder auftraten.
Eigentlich hatte ich mich mit diesen Hochs und Tiefs schon abgefunden, als ich zufällig beim Stöbern das Buch von Dr. Strunz „Das Geheimnis der Gesundheit“ entdeckte. Zehn Jahre zuvor hatte ich mich schon einmal mit Dr. Strunz‘ Thesen beschäftigt und war so begeistert, dass ich manisch - also übertrieben euphorisch - wurde. Ich versuchte alles gleichzeitig umzusetzen, gab viel Geld für Strunz-Utensilien aus und bin kläglich gescheitert.
Das Buch erinnerte ich mich daran, dass mein früherer Psychiater mir immer wieder riet, die Kohlenhydrate wegzulassen. Ich habe das zwar versucht, konnte es aber nicht durchhalten. Misserfolge sind für meine Stimmung sehr ungünstig, deshalb ließ ich es bleiben. Als ich bei Dr. Strunz las, warum ich quasi „Gefangene meiner Kohlenhydrat-Sucht“ war, verstand ich endlich, warum ich immer wieder gescheitert war, scheitern musste.
Nun also wieder Strunz.
Als ich meinem Mann mitteilte, dass ich wieder strunzen wolle, gab es als erstes eine heftige Auseinandersetzung. Mein Mann glaubte mich auf dem besten Weg in die nächste Manie, denn er hatte das damalige Theater nicht vergessen. Es bedurfte viel Beharrlichkeit, um ihn davon zu überzeugen, dass ich es ernst meinte und den festen Willen habe, es dieses Mal zu schaffen und dass es kein Anzeichen einer Manie war. Zum Glück war meine Psychiaterin von Anfang an begeistert von meinem Vorhaben und stärkte mir den Rücken. Wir trafen die Vereinbarung, dass ich vorerst aber nicht auf die Psychopharmaka verzichte.
Ich richtete mich strikt nach den Vorgaben von Dr. Strunz in seinem Buch „Die neue Diät“. Seit dem lasse ich Zucker, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis weg und ernähre mich von Eiern, Quark, Fisch, Fleisch, Gemüse und backe mein Eiweiß-Brot selbst. Ich versuche am Tag nie mehr als 50 g KH aufzunehmen.
Innerhalb der ersten 6 Monate nahm ich 10 kg ab. Als ich das Buch „Vitamine“ von Dr. Strunz las, konnte ich es nicht fassen. Bei fast jedem Vitamin steht, dass es auch Auswirkungen auf Depressionen hat. Davon hatte mir bei meinen ganzen psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlungen nie jemand etwas gesagt. Ich konsultierte Herrn Dr. Strunz zweimal in seiner Praxis und ließ mich durchmessen. Nach seinen Empfehlungen füllte ich Fehlendes auf: Vitamin D (ich habe einen höheren Verbrauch als der Durchschnitt, warum auch immer), Zink, Omega-3, Magnesium, Selen, Eisen und natürlich täglich die Eiweiß-Shakes und das Vitamineral32.
In diesen 6 Monaten gingen für mich dramatische Veränderungen vor. Als erstes hat sich mein Schlaf verbessert. Ich konnte schnell einschlafen und fühlte mich morgens ausgeruht und energiegeladen und kam ohne Probleme aus dem Bett. Wer schon mal Psychopharmaka genommen hat, weiß vielleicht, dass das morgendliche Aufstehen oft schwierig ist. Dann war es, als würde ich mental aus einem Winterschlaf aufwachen. Meine Energie nahm spürbar zu – aber eben nicht so, wie es sich bei einer Manie anfühlt. Ich wurde fröhlich und beschwingt, ohne aufgedreht zu sein. Ich konnte mich viel besser konzentrieren, besser und schneller denken – ohne mich danach ausgelaugt und erschöpft zu fühlen. Mein Gedächtnis hat sich verbessert und auch meine Schlagfertigkeit. Stress, sonst mein größter Feind, perlte an mir ab. Ich konnte gelassen bleiben, wurde nicht hektisch, verlor nicht den Faden, konnte strukturiert weiter machen und ließ mich einfach nicht mehr aus der Ruhe bringen. Das war eine völlig neue Erfahrung. Ich ruhe in mir selbst und habe endlich meine Mitte gefunden. Auch bewege ich mich schneller. Ich flitze die Treppen rauf und runter, quäle mich nicht mehr aus dem Sessel, sondern federe hoch und kann gar nicht mehr langsam gehen, so, als hätte ich ständig Rückenwind. Inzwischen fühle ich mich wie mit Mitte 30, also zwanzig Jahre jünger.
Diese Veränderungen bleiben nicht unbemerkt. Ich bekomme von vielen gesagt, dass ich gut und jünger aussähe und dass ich eine andere Ausstrahlung hätte. Das freut mich natürlich.
Meine Psychiaterin hat mich begleitet und mich bestärkt durchzuhalten. Wir wollten beide keine neue Phase provozieren. Sie ist beeindruckt, dass ich diese Ernährungsweise noch immer durchhalte und war einverstanden, den Versuch zu wagen, ohne Tabletten auszukommen. Das Absetzen war kritisch, ich hätte nicht gedacht, dass sich mein Gehirn so an die Psychopharmaka gewöhnt hatte. Zum Glück hatte ich genug Stabilität, um diese Zeit durchzustehen, es ging täglich besser, aber das Notfallmedikament lag ständig bereit. Nach etwa vierzehn Tagen war mein Schlaf wieder gut, allerdings werde ich jetzt nachts meist einmal wach, träume mehr und schlafe nicht mehr so komatös wie mit Tabletten.
Inzwischen habe ich den Blutdrucksenker, alle Psychopharmaka und die Hormontablette abgesetzt. Ich brauche überhaupt keine Medikamente mehr. Dafür nehme ich regelmäßig NEM. Ich bin symptomfrei und fühle mich geheilt. Ich weiß, dass meine Anfälligkeit für die bipolaren Schwankungen bleibt, ich weiß, dass ich wachsam bleiben muss. Ich hätte aber nie gedacht, dass ich jemals diesen Wohlfühlzustand erreichen könnte, den ich jetzt habe.
Ein Erfolg ist bisher ausgeblieben: Mein Wunschgewicht habe ich noch nicht erreicht, ich habe noch immer deutliches Übergewicht. Seit 3 Monate mache ich nun regelmäßig Sport. Ich gehe zweimal in der Woche zum Elektro-Muskel-Stimulationstraining ins Fitness-Studio, zwei- bis dreimal walken, habe zu Hause ein Laufband und ein Minitrampolin, die ich abwechselnd nutze. Mein Mann und ich gehen viel spazieren und fahren gern mit dem Fahrrad. Krafttraining ist bei mir nicht so angesagt, da ich überdurchschnittlich viel Muskelmasse habe (wahrscheinlich weil ich als Heranwachsende organisiert getanzt habe). Ich versuche jeden Tag mindestens 30 Minuten Ausdauertraining zu machen, richte mich dabei nach meinem Körpergefühl. Ich bin mir aber sicher, dass ich langfristig auch noch mein Gewicht reduzieren werde können.
Ich möchte mich bei Herrn Dr. Strunz sehr herzlich für sein Engagement und seine Beharrlichkeit bedanken. Ohne seine motivierenden Bücher hätte ich das niemals geschafft. Der Stil, indem Herr Dr. Strunz schreibt, traf genau meinen Nerv: es liegt an mir, selbstwirksam zu werden. Ich habe fast alles gelesen, was Herr Dr. Strunz veröffentlicht hat und lese auch seine täglichen News. Ich habe nun so eine Art Gedankengebäude und glaube verstanden zu haben, worauf es ankommt. Ich glaube inzwischen, dass die ständigen Blutzuckerschwankungen, die durch die KH ausgelöst werden, meine Stimmungsschwankungen triggern. Wenn dann noch irgendwelche Belastungen hinzukamen, denen ich mich auch mit bester Selbstfürsorge nicht entziehen konnte, schwankte meine Stimmung. Seit dem ich diese Blutzucker-Schwankungen vermeide, schwankt auch meine Stimmung nicht mehr, egal, was passiert.
Jean-Paul Sartre hat eben doch Recht, wenn er schreibt:
„Es kommt nicht darauf an, was man aus uns gemacht hat, sondern darauf, was wir aus dem machen, was man aus uns gemacht hat.“
© 2024 Dr. Ulrich Strunz