Dass wir Vitamine nicht als Larifari, sondern als hochpotente Arzneimittel sehen, haben viele von Ihnen inzwischen mitbekommen. Dann freilich muss man Vitamine mit ganz anderen Augen betrachten und ganz anders dosieren. Einverstanden.
Zunehmend beginnt die Wissenschaft, auch andere Nahrungsbestandteile als hochwirksame Arzneimittel zu deklarieren. Hochmodern derzeit der Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf das Gehirn.
Omega3 wirkt auf das Gehirn wie ein „Arzneimittel“, so der Neurobiologe Professor Gomez-Pinilla von der Uni Kalifornien. Genauer:
„Es besteht die aufregende Möglichkeit, dass man durch eine veränderte
Zusammensetzung der Nahrung die kognitiven Fähigkeiten erhöhen, das
Gehirn vor Schäden schützen (Unfälle usw.), und dem Altern entgegen wirken
kann“
In Deutschland sei der Konsum von Omega3 in den vergangenen 100 Jahren dramatisch zurückgegangen – und dafür die Rate von Depressionen angestiegen. Nicht so in Japan, wo roher Fisch das Nationalgericht ist: dort ist die Depression bis heute selten.
In Norwegen wurden deswegen 2000 Männer und Frauen über 70 an verschiedenen Denkaufgaben getestet. Ergebnis: wer mindestens 10 Gramm Fisch pro Tag verspeiste, meisterte die Aufgaben besonders gut. Der Effekt steigt mit der Dosis. Wer täglich 75 Gramm Fisch zu sich nahm, erzielte die besten Ergebnisse.
Erklärt wird das mit der direkten Wirkung von Omega3 auf die Nervenzellen.
Übrigens: das Gegenteil stimmt auch: Ratten, die mit stark zucker- und fetthaltigem Futter, also deutscher Normalkost, gemästet wurden, bauten geistig ab und wurden anfälliger für Hirnschäden.
Denken Sie doch bitte nachträglich einmal kurz über weihnachtliche Kinderernährung nach. Stichwort Plätzchen.
© 2024 Dr. Ulrich Strunz