Vitamin B 6, im Blut gemessen

Wir haben ja langsam, ganz langsam alle verstanden, dass die unzähligen Vitaminstudien, in welchen nicht im Blut gemessen wird, besser im Papierkorb landen sollten. Die können stimmen oder auch nicht. Ein negatives Ergebnis sagt jedenfalls nichts aus.

Das hat die Wissenschaft natürlich auch kapiert. Drum finden Sie heute täglich mehr und mehr Studien, in welchen Vitamine tatsächlich gemessen werden. Besonders natürlich in der Harvard University. Eine der führenden auf dieser Welt.

Und die haben jetzt bei knapp 15.000 Menschen den Vitamin‐B 6‐Spiegel im Blut gemessen. Und können beweisen, dass höhere Vitamin‐B 6‐Spiegel (durch anderes Essen oder eingenommen als Kapsel) das Risiko für Dickdarmkrebs um über 50% verringert. Publiziert im Canc Epid Biomark Prev 2009; 18(4):1197

Über 50%. Mit einer Kapsel täglich. Bewiesen durch Messung. Von einer der führenden Universitäten dieser Welt. Wir erinnern uns: Die Vorsorge‐Koloskopie in Deutschland, dankenswerter Weise gefördert durch die Burdastiftung und deutsche Universitäten, hat laut großformatigen Anzeigen in den letzten Wochen 4% weniger Darmkrebstote ergeben. 4%!

Ich verstehe die Welt schon längst nicht mehr.

Und lese mit versteinerter Miene am Wochenende in der WamS, dass Vitamine weder Krebs verhindern noch das Leben verlängern. Tja. In Deutschland sterben jährlich 27.000 von uns an Dickdarmkrebs. Wenn davon also dank Vitamin B 6 nur die Hälfte sterben (laut Harvard University), schlussfolgere ich, dass B 6 13500 mal Krebs verhindert hat, und dass diese 13500 Menschen deswegen länger leben. Oder wie deuten Sie das?

PS: Eine sehr sorgfältig gemachte Studie übrigens, in welcher ausdrücklich die aktive Form von Vitamin B 6 (pyridoxal 5`‐phosphat) gemessen wurde; dazu auch Homocystein, CRP, Tumornekrosefaktor und Interleukin.