ist das zweite von 13 Vitaminen, welches die DGE jetzt ernsthaft beschäftigt.
Sie erinnern sich: Das erste war Folsäure. Deutschland wurde von der DGE vor zwei Jahren offiziell zum Folsäure‐Mangel‐Gebiet erklärt. Hat sich bisher praktisch irgendetwas geändert?
Und jetzt Vitamin D. Die DGE plant, ihre Empfehlung von bisher 5 Mikrogramm (200i.E.) auf 20 Mikrogramm (800 i.E.) heraufzusetzen. Also vervierfachen. Wissend, dass dies mit der Ernährung in Deutschland nicht funktioniert. Dass Vitamin D also ‐ so wie Folsäure in den USA ‐ dem Essen beigemischt werden müsste. Beispiel auch: Jodsalz. Wissend aber auch, dass dies eine politische Entscheidung wäre, die sich ‐ Deutschland besteht aus Bedenkenträgern ‐ nicht durchsetzen ließe.
Hintergrund: Erneut erscheint eine dramatisch zu bewertende Studie von 41 000 Patienten.
Geteilt in drei Gruppen, je nach dem im Blut gemessenen Vitamin D‐Spiegel. Die Patientengruppe mit dem tiefsten Vitamin D‐Spiegel hatten ein
Die Folgerungen, die praktischen Empfehlungen sind ‐ aus deutscher Sicht ‐ dramatisch zu nennen. Sie erinnern sich: Bei uns werden Vitamin D‐Empfehlungen ausgesprochen von 200 oder 400 i.E.. Professor Muhlestein, der diese Studie beim jährlichen amerikanischen Kardiologenkongress präsentierte, empfiehlt jetzt
1 000 bis 5 000 i.E. Vit D täglich
um den nötigen Blutspiegel zu erreichen. Er spricht hier von 43 Nanogramm pro Milliliter, wobei 60 oder 70 Nanogramm "keine weitere Verbesserung" brächte.
Und listig (da hüpft mein Herze) erinnert er so nebenbei, dass 20 bis 30 Minuten Sonnenlicht bis zu 10 000 i.E. Vitamin D entsprechen. Solche listigen Randbemerkungen stoppen die Abergläubischen, also besonders die deutschen Bedenkenträger.
© 2024 Dr. Ulrich Strunz