Auch für uns Ärzte gibt es einen SPIEGEL. Ein geschwätziges Journal, das uns spezifisch auf dem Laufenden hält. Nennt sich MEDICAL TRIBUNE. Also schön. Auf Seite 1 liest also der Onkel Doktor den guten Rat
„Vitiligo: Nicht nur die Haut, auch die Seele therapieren!“
Seele? Soll doch wohl heißen: Die Weißfleckenkrankheit kann „die Betroffenen zur Verzweiflung treiben“. Stimmt. Kann ich mir gut vorstellen. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte… grauslig. Und dann lese ich also in diesem medizinischen SPIEGEL:
„Stigmatisierung, fehlende Heilungsperspektive und wenig Behandlungsmöglichkeiten – das sind Fakten bei der Vitiligo“
Aufgepasst? Eine Heilungsperspektive fehlt also. Heißt: Unheilbar. Und „wenig Behandlungsmöglichkeiten“ wendet sich an die Universitätsmedizin. Schulmedizin behandelt ja bekanntlich, heilt nicht. Und selbst hier, so MEDICAL TRIBUNE, gäbe es wenig Möglichkeiten zu behandeln.
Ach du meine Güte!
Und wissen Sie, was dann als „Behandlung“ (wohl verstanden: Nicht Heilung, wir sind hier in der Universität) vorgeschlagen wird? Na dann:
„Cortisonsalbe ist Mittel der ersten Wahl. Wichtig sind aber auch psychische Betreuung und Schminkkurse“
Schminkkurse? Nehmen wir an, Ihr Auto fährt nicht mehr. Ist kaputt. Und der Werkstattleiter empfiehlt Ihnen, den hinteren Kotflügel ein bisschen neu anzustreichen. Was würden Sie dann sagen?
Lästern, verurteilen, sich aufregen darf man dann und nur dann, wenn man eine Alternative anbieten kann. Und das können wir:
Fazit: Vitiligo ist heilbar. Als Auto-Immunkrankheit dem Haut-Hormon Vitamin D in der richtigen Dosis (!) zugänglich.
PS: MEDICAL TRIBUNE wird genau wie der Spiegel von Journalisten verfasst. Das Thema hatten wir schon.
© 2024 Dr. Ulrich Strunz
