Tryptophan – mal Spaß beiseite.

Artikel #320 vom 01.10.2008


Tryptophan essen Sie jeden Tag. Ob Sie wollen oder nicht. Eine Aminosäure. Die Vorstufe von Serotonin, Ihrem Glückshormon. Auch Chefhormon genannt. Weil viel Tryptophan souverän macht, Ihnen Distanz verschafft zum stressigen Leben, Angstzustände und Panikattacken abstellt.

Mit Sicherheit!

Da ich mir die Natur nicht gemein und hinterlistig vorstellen kann, denke ich viel über die Tatsache nach, weshalb Tryptophan, also unser Glückshormon, die seltenste Aminosäure in der Natur ist. Gerade von der essen Sie am wenigsten. Tja. ... Vielleicht will die Natur nur wenige Chefs? Menschen mit Überblick, mit Souveränität, die gleichzeitig fröhlich sind?

Solches Nachdenken bringt meine Frau dazu (Sie wissen schon: schlau), täglich Tryptophan zu futtern. Und dann rennt sie wieder Bergmarathon. Auf den Vorfuß.

Jetzt aber Spaß beiseite: Tryptophan messe ich bei Ihnen routinemäßig. Wann immer, aus welchem Grund auch immer Sie zu mir kommen. Wir sind wohl auch hier wieder die Ersten in Deutschland.

Und wann immer Ihr Tryptophan im Blut erniedrigt ist (besonders unter Stress), schreibt dann der Spezialist Dr. Kübler, in dessen Labor das bestimmt wird, folgenden Text:

L-Tryptophan gehört zusammen mit dem Methionin („Penicillin des Genoms")
zu den Schlüsselmolekülen der Zell-Differenzierung und Tumorabwehr (Nature
Medicine 9(10)-S1269-1274). Sinkt die Konzentration von L-Tryptophan, vermehren
sich die T-Lymphozyten, die für die Apoptose (also für das Töten) von Tumorzellen
nötig sind, nicht mehr ausreichend.

Verstanden? Ihr üblicher Tryptophanmangel macht Sie nicht nur ein bisschen unglücklich und ein bisschen ängstlich, sondern beschädigt Ihre Krebsabwehr.

Was Sie immer nicht wahrhaben wollen: es genügt ja einmal. Ein einziges Mal. Und das wars dann. Bei immerhin 25% der Deutschen, d.h. 20 Millionen.

Tryptophan ist also nicht nur ein Thema für die BUNTE , sondern entscheidend für Ihre persönliche Krebsabwehr. Jeden Tag.

Tryptophan ist Eiweiß. Verstehen Sie langsam, langsam, langsam, weshalb ich dieses Wort immer wieder in den Mund nehme? Dürfen Sie wörtlich nehmen: ich nehm Eiweiß tatsächlich in den Mund, 6x täglich. Seit 21 Jahren.

Ich will keinen Krebs.