Alzheimer: Berechtigte Angst

Artikel #840 vom 09.01.2017


Begegnet mir täglich am Schreibtisch. Ihr Gedächtnis lässt nach, Namen entfallen Ihnen, Sie können sich nicht mehr so recht konzentrieren... und prompt fällt Ihnen die Oma ein oder der Opa. Mit Alzheimer. Und Sie bekommen Angst. Eine völlig normale, verständliche Reaktion.

Die Angst ist sehr wohl begründet bei über einer Million Deutschen, die an dieser Form der Demenz leiden. Begründet bei diesem weltweit zunehmenden Problem, dass laut Karolinska Institut in Stockholm weltweit 248 Milliarden Dollar verbraucht.

Nun möchten Sie regelmäßig von mir beruhigt werden im Sinne von: „Ist nicht so schlimm“. Da enttäusche ich Sie. Weil ich das tatsächlich für schlimm halte. Und niemals im Einzelfall meine Hand dafür ins Feuer legen kann, dass es Sie nicht betrifft. Sie mir Ihrem plötzlich so schlechten Namensgedächtnis.

Dafür bekommen Sie von mir – Eigenverantwortung! – sehr systematisch, sehr geradlinig Gebrauchsanleitung, wie Sie Alzheimer nicht nur verhindern, sondern wohl auch (zumindest) abschwächen können. Nämlich:

  • Bewegung. Tägliche Bewegung. Tägliche stundenlange Bewegung. Schaffen Sie sich bitte einen Hund an.
  • Ernährung. Wenn Alzheimer laut Biochemie AGEs bedeutet, dann sollten Sie eben auf den einen Bestandteil, auf Kohlenhydrate verzichten. Sollten Sie. Ich hab da regelmäßig so meine Zweifel.
  • Und dann eben Vitamine. Das haben Sie in der Hand. Das ist leicht. Das überzeugt Sie. Also drück ich Ihnen den folgenden Text in die Hand (vom 12.02.2009).

Eine Auswertung des Chicago Health and Aging Project an der dortigen Universität ergab 2005, dass die Höhe der täglichen Zufuhr an Vitamin E invers korreliert mit dem Auftreten von Alzheimer. Auf gut Deutsch: Je mehr Vitamin E, desto weniger Alzheimer. Bewiesen (Am.J.Clin.Nutr.,81,(2):508, 2005)

Bereits zwei Jahre früher hat eine Großstudie gezeigt, dass Omega3 bei Gesunden das Erkrankungsrisiko um bis zu 70% senkt. 70%! Damit ist die Krankheit doch erledigt. Bewiesen (Arch. Neurol.,60:940,2003)

Und gerade Anfang 2007 wurden weitere Daten von 965 Älteren veröffentlicht. Die Personen, die zu einer (ausdrücklich) Folsäure-reichen Ernährung zusätzlich Folsäure als Ergänzung zugeführt hatten, erkrankten hochsignifikant weniger an Alzheimer. Bewiesen (Arch.Neurol.,64:86,2007)

Vitamine, zusätzlich eingenommen, sind also hoch wirksame Medikamente. Viel, viel wirksamer als jedes andere bekannte Pharmapräparat. Wenn Vitamine ergänzend zur Nahrung eingenommen werden. In der richtigen Menge. Erinnern Sie sich? Vitamin E laut DGE 15mg. Laut Europa EFSA, 300 mg. Sicherer Bereich. Das wurde November 2008 verkündet.

Jahrzehnte hat man Wahrheit verschleiert in Deutschland. Alle Zeitungen und Zeitschriften haben medienwirksam mitgespielt. Den Alzheimer hat's gefreut.

Natürlich steckt hinter diesem Wissen nur die Idee: Genetisch korrekte Kost. Natürlich sind das Korrelations-Studien. Kein direkter Beweis. Natürlich nicht. Nur habe ich mir angewöhnt und empfehle Ihnen, solche mich überzeugenden Korrelationen zu übernehmen. Weil sie mir jedenfalls nicht schaden. Höchstens nützen. Und ich wahrscheinlich, wahrscheinlich nur einmal lebe. Auch wenn meine kleine Frau hier vehement widerspricht.

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