Artikel #851 vom 13.02.2017
Die meisten deutschen Ärzte glauben daran. Und verschreiben zur Verhinderung des Schlaganfalles seit neuestem zusätzlich Statine. Also Cholesterinsenker. Seit neuestem deshalb, weil im Mai 2009 in der Zeitschrift "Lancet Neurology" in einer Metaanalyse, also einer Zusammenfassung von 24 Studien an 165792 Patienten gezeigt wurde, dass Statine das Schlaganfallriskio
um 18 Prozent
senken. Immerhin. Was diese 18 Prozent tatsächlich bedeuten, konnten wir schon 2004 aus einer vorangegangenen Metaanalyse an 98000 Patienten ablesen, die 4,3 Jahre lang täglich Statin geschluckt haben (Haben Sie ein Vorstellung vom Preis? Nein? Fragen Sie doch mal.).
Auch damals wurde genauso wie jetzt 2009 gezeigt, dass Statine das Vorkommen eines Schlaganfalles um 21 Prozent gesenkt haben. Immerhin.
Jetzt kommt's: Für beide stolzen Aussagen gilt das Gleiche. Hier wurden Prozent von Prozent errechnet. Schon in der Volksschule verboten. In Wirklichkeit wurde in Absolutzahlen das Risiko für Schlaganfall
von 3,4 Prozent
auf 2,7 Prozent
reduziert. Statine haben also tatsächlich nur 0,7 Prozent gebracht.
Nur 0,7 Prozent. Nicht 18 Prozent.
Erinnern Sie sich? Sie, liebe forever young Leser, gehören ja zu den wenigen Deutschen, die bereits wissen, dass Statine den Herzinfarkt (in Absolutzahlen, also echt) tatsächlich nur um 1,7 Prozent senken. In der Sprache des Volkes also B... sind.
Ganz korrekt: Je nach Studie zwischen 0 Prozent und 3 Prozent.
Noch einmal: Würden Sie ein Auto kaufen, dessen Airbag sich in 1,7 Prozent öffnet? Aber diese Tabletten schlucken Sie. Für viele Milliarden Dollar jährlich. Dabei gibt es Alternativen, die nicht in 0,7 Prozent sondern in 50 Prozent und mehr helfen ...
Kennen Sie die Alternativen?
© 2024 Dr. Ulrich Strunz