Artikel #903 vom 24.07.2017
Das Ganze hat freilich auch Nachteile: Denn manchmal wünscht man sich ja, dass der Zelltod möglichst rasch eintritt. Bei Krebszellen zum Beispiel. Nur: Auch die Krebszelle möchte leben und kennt den TKTL1-Mechanismus. Das funktioniert so:
Wird eine Tumorzelle durch Strahlentherapie oder Chemotherapie genau diesem Radikalstress ausgesetzt, die den (erwünschten) Zelltod verursacht, dann aktiviert die Tumorzelle gemeinerweise den TKTL 1-Zuckerstoffwechsel und wird damit zu einer gefährlichen, zu einer aggressiven Krebszelle. Die Tumorzelle kann sich also vor der tödlichen Wirkung von Strahlen oder der Chemotherapie schützen.
Jetzt kommt`s: Durch ein gezieltes Fasten vor der Chemotherapie – es scheinen drei Tage zu genügen – kann man verhindern, dass eine Tumorzelle diesen TKTL1-Schutzstoffwechsel aktiviert.
Und damit wird die Tumorzelle wieder empfindlich für Chemotherapie oder Strahlentherapie. Logisch: Denn durch Fasten wird der Zuckerspeicher in den Zellen verbraucht und es kommt zum Umstellung auf die Fettverbrennung, erkennbar an Ketonkörpern, die man im Urin (Ketosticks) leicht nachweisen kann.
Und das hat Prof. Longo soeben bewiesen. Fasten:
Longo beschreibt sogar, dass bei einigen Ratten der Tumor einfach verschwunden ist. Durch Fasten.
Fasten ist ein Weg. Ein drastischer. Bei Ratten kein Problem. Beim Tumorpatienten...sollte man ein bisschen nachdenken und den gleichen Effekt erzielen, indem man auf Frau Dr. Budwig hört. Schon die hatte Quark und Leinöl mit viel Salat empfohlen. Also Eiweiß, Fett falls nötig und viel Vitamine.
Jedenfalls möglichst Null Kohlenhydrate. Eine gezielte Anti-Krebs-Diät. Die es längst gibt. Sie erinnern sich? Erste Beschreibung 1910, erstes Experiment 1913 usw. Alles hundert Jahre bekannt.
Nur nicht in Ihrer Universitätsklinik. Und schon gar nicht in Nürnberg, wie wir der Zeitung entnehmen durften.
PS: Frau Dr. Dr. Budwig hatte einen Dr. der Physik, einen Dr. der Chemie und hat dann noch Medizin studiert. Will sagen: Die wusste vielleicht was. Vielleicht sogar ein bisschen mehr als...Ihr Krankenhaus?
© 2024 Dr. Ulrich Strunz