Artikel #990 vom 17.12.2018
Mikrogliazellen heißen die Zellen, die Gehirn, Immunsystem und den Darm vernetzen. Glia bedeutet auf Altgriechisch auch Klebstoff. Wobei die Bezeichnung Zelle ungefähr so ist, als würde man die Philharmoniker eine Combo nennen.
Die Mikrogliazelle ist eine Immunzelle und eine Gehirnzelle zugleich. In Wahrheit ist sie die intelligenteste unter den Gehirnzellen. Sie hat keinen festen Wohnsitz und ist an keine Struktur gebunden. Sie reist, und am liebsten treibt sie sich in den interessanten Gehirnarealen herum. Sie kann sich ständig verändern und alle möglichen Funktionen ausüben. Sie ist der Superman unter den Zellen.
Wo immer eine Schwäche auftritt, die Mikrogliazellen melden sich zur Stelle. Mit ausgebreiteten Armen betastet sie Axone, Dendriten und Synapsen auf Unebenheiten. Sie schützt das Gehirn vor Mikroben-Invasionen, Demyelinisierungen, Traumata, Krebs und defekten Zellen. Sie überwacht, stimuliert, bereinigt, wartet, kommuniziert, kommandiert, berechnet, schützt, kämpft, und das alles gleichzeitig.
Wie in allem steckt natürlich auch in „Superwoman Mikroglia“ ein böser Geist. Kranke Darmflora und Fettsäuremischung führen im Gehirn zu einer Ausschüttung von entzündungsstimulierenden Substanzen seitens der Mikrogliazellen und damit eventuell zu Parkinson, womöglich auch zu Alzheimer oder anderen Hirnerkrankungen...
Neuere Studien zeigen, dass auch Darmbakterien das Wachstum der Neurone fördern. An Mäusen demonstrierten Forscher in Berlin, dass die Zerstörung der Darmflora zu einer Beeinträchtigung der Hirnzellen führt, was allerdings Bifido- und Milchsäurebakterien wieder ausgleichen können.
Das System hat etwas richtig Fürsorgliches: Das Gehirn steuert den Körper, wird aber vom Immunsystem und selbst von Darmbakterien geschützt.
Die richtige, die gesunde Darmflora. Der Wunschtraum all derer, die sich auch nur einmal in einer Stuhlprobe ihr Mikrobiom untersuchen haben lassen: Einen gesunden Befund habe ich noch nie gelesen. Noch nie.
Kein Wunder, wenn man gelernt hat, dass ein einziges Antibiotikum Monate, sogar über ein Jahr die Darmflora beschädigt hält. Und das ist nur ein Beispiel.
Abhilfe kennen Sie. Gesunder Menschenverstand. Die Bakterien in Ihrem Dickdarm spiegeln präzise Ihre Ernährung wider. Also? Immer wieder stoßen Sie auf den Begriff genetisch korrekte Kost. Zum hundertsten Mal: Lesen Sie bitte „Die Wahrheit“.
Und selbst bei dieser Gebrauchsanweisung müssen Sie sich Gedanken über „Bio“ oder „Frisch“ machen. Bis man hier eine Routine im Leben etabliert hat, können Jahre des Probierens vergehen.
Übrigens: Bio gibt es bei uns auf dem Lande nebenan. Wird in Lieferwägen ins Haus geliefert. Ahnen Sie, weshalb Sie meine Praxis nicht in München oder in Berlin finden?
Quelle: Prof. J. Huber „Der holistische Mensch“. Eine außergewöhnliche Fundgrube für jeden von Ihnen.
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