Genetisch

Artikel .1032 vom 16.09.2019


wird von der Bevölkerung mit Resignation gleichgesetzt. Ich bin genetisch benachteiligt. Meine Krankheit, also mein Diabetes, meine Schizophrenie, meine Krebsanfälligkeit, mein Herzinfarkt ... alles genetisch festgelegt. So erzählt es Ihnen die Wissenschaft. Nennt sogar genau die verantwortlichen Gene.

Wie fast alles in der Medizin: Unfug.

Drum finden Sie in meinen Büchern das Wort „genetisch“ höchst selten, wenn überhaupt. Allein schon deshalb, weil eine genetische Benachteiligung (das bin auch ich) selbstverständlich durch besondere Anstrengung wieder aufgefangen werden kann. Genau das nimmt man den Menschen. Diesen Impetus. Diese persönliche Verantwortung. Die besondere Anstrengung.

Die Theorie, genauer die Behauptung von der genetischen Festlegung erleidet soeben katastrophalen Schiffbruch. Dazu nur ein Experiment:

In seinen Käfigen hielt der Biologe Prof. Jirtle, University of Durham, USA, weibliche Mäuse, die aufgrund einer Erbkrankheit übergewichtig waren und anfällig für Diabetes und Krebs. Doch als Jirtle die Tiere mit Futter versorgte, das besonders viele Methylgruppen enthielt, gelang es ihm, den bösen Zauber der Gene zu brechen: Die dicken Mütter setzten auf einmal schlanke und gesunde Kinder in die Welt – die verabreichten Methylgruppen waren an das Krankheitsgen gehängt worden und hatten es abgeschaltet.

Was Sie da soeben lesen, ist Zitat aus dem Spiegel 32/2008, Seite 112. Eine Katastrophe für alle die Gen‐Schwätzer dieser Welt. Da steht nämlich, dass Sie Ihre Erblast, Ihre krankmachenden Gene allein durch Ernährung verändern können.

Allein durch Ernährung.

Wovon red ich seit 20 Jahren? Und wenn man dann noch weiß, dass das Zauberwort Methylgruppen nichts weiter bedeutet, als “Methionin enthaltend“, sollten Sie aus Ihrem Dämmerschlaf aufwachen.

Methionin ist eine Aminosäure. Diese Zauberkost heißt Eiweiß. Für die ganz langsamen noch einmal ganz langsam: Deutsche essen 10% Eiweiß. Täglich. Die Könner unter uns wie Paula Newby‐Fraser, eine der tüchtigsten Frauen der Welt (6-fache Ironman Hawaii-Gewinnerin), isst 45%. Täglich.

Mit ihren Genen wird die kein Problem haben. Und Sie?