Artikel .1040 vom 11.11.2019
Seit Jahrzehnten lese ich monatlich von dem "Durchbruch in der Aidsforschung". Lese ich monatlich vom "Durchbruch in der Krebsforschung". Ständig wird durchgebrochen. Die Fakten sind ganz andere:
Um 1900 starb jeder dreißigste Mensch an Krebs.
1910 jeder achtzehnte
1920 jeder fünfzehnte
1930 jeder achte
1950 jeder sechste
1960 jeder fünfte
derzeit jeder vierte
Jeder vierte von uns Deutschen stirbt also an Krebs. Jeder Dritte (neu: jeder Zweite?) bekommt ihn. Auf solche Nachrichten kenne ich zwei Reaktionen
Weil wir Experten glauben, glauben wir diese Sätze und lehnen uns beruhigt zurück. Dass die allgemein akzeptierte Meinung, die drastisch erhöhte Krebssterblichkeit liege an der drastisch erhöhten Lebenserwartung falsch ist, muss man sich erst einmal...erdenken.
Falsch deshalb, weil die Krebsarten auch bei jungen Menschen zunehmen. Und zwar dramatisch.
Und falsch deshalb, weil gerade die traditionell langlebigen Völker wie beispielsweise die Japaner auf Okinawa praktisch keinen Krebs kennen. Alter ist eben nicht gleichzusetzen mit erhöhter Krebssterblichkeit.
Der tiefere Grund für das Versagen der Medizin liegt nicht an Unfähigkeit, liegt nicht an mangelnden finanziellen Mitteln. Sondern liegt, wie so häufig, am falschen Bild. Am falschen Glaubenssatz.
Den bekommen wir Ärzte – auch ich – eingeimpft an der Universität. Selbst denken, umdenken... tut weh. Und wozu auch? Solange Patient und Arzt den gleichen Irrglauben pflegen...
© 2024 Dr. Ulrich Strunz