Der verzweifelte Darm

Artikel .1092 vom 19.10.2020


Vielleicht Ihrer? Gehören Sie auch dazu? Zu den wirklich bedauernswerten Menschen, die „kaum noch etwas vertragen, kaum noch etwas essen können“?

Deren Gedanken sich ganztäglich nur noch um das Essen drehen? Völlig verständlich: Man konzentriert sich – leider – immer auf das, was einem fehlt, was man unbedingt gerne haben möchte. Wiederhaben möchte: Beispielsweise den Geliebten, den man verloren hat.

Ist das nicht seltsam? Man leidet und sehnt sich nach dem, was man nicht hat. Freut sich also nicht über zwei Augen, zwei Arme, zwei Beine, Gesundheit, Schmerzfreiheit. Nein, nein…. man weint um das, was man nicht hat.

So auch Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Darf ich Ihnen mal aus dem Brief von heute vorlesen? Bedrückend. Fast manisch, dieses ewige Gedankenkreisen…. da lese ich:

„Das unsagbare Verlangen nach verschiedenem Gemüse (Spinat, Pilze, Brokkoli, Blumenkohl, Auberginen, Zucchini, Paprika, Tomaten…), Salat und auch endlich wieder Fleisch und verschiedene Fleischsorten. Nach Nüssen, Kernen und Maroni.

Ebenso ein Verlangen nach Quark und Käse. Und nach Beeren und mal einem halben Apfel. Blöderweise scheitere ich daran seit über drei Jahren wegen meiner erst diesen Juli endlich diagnostizierten Histaminintoleranz. Dazu noch die sehr wahrscheinliche Unverträglichkeit auf Salicylate (Kräuter, Kräutertees, Beeren, Nüsse, Gewürze).

Aber da ich von den meisten Gemüsesorten erst recht Beschwerden bekomme, besteht mein Speiseplan seitdem aus gedünsteten Möhren, Fenchel, Bioputenfleisch und Biogarnelen, Kürbiskerne, eventuell noch etwas Chinakohl (so halbwegs verträglich) und etwas geschälter Gurke. Alles mit viel Kürbiskernöl oder Rapsöl. Natürlich nur Bioprodukte. Zum Frühstück brauche ich allerdings eine Biodinkelmehlsemmel, da ja leider Quark oder Eiweißnussbrot oder Eier ausfallen (Histamin…)“.

Der Brief hat mich fasziniert. Was da alles aufgezählt wird an Nahrungsmitteln. Da kreist in meinen Kopf:

  • Was isst eigentlich ein Kind in Äthiopien, an der Grenze zum Verhungern?
  • Oder etwas vernünftiger: Was braucht der Mensch eigentlich?

Er braucht Eiweiß plus Vitamine und Co. Das war´s auch schon. Da ich – Sie wissen – nach inneren Prinzipien lebe, kann das bei mir heißen Salat und Steak. Ich könnte solch ausführliche Briefe wie oben gar nicht schreiben. Oder von mir aus heißt es „Lachs plus Brokkoli“. Damit kann ich wochenlang leben.

Dabei liegt die Lösung Ihrer Probleme, des „verzweifelten Darmes“, doch auf der Hand. Einmal kurz nachgedacht?

  • Darmschleimhaut sowie all die nötigen Enzyme im Darm bestehen aus…. Aminosäuren. Aus nichts sonst.
  • Und es gibt eine Speise, die immer vertragen wird. Hatte ich Ihnen einmal erklärt: Sie selbst. Man kann sich nicht selbst abstoßen, nicht auf sich selbst unverträglich sein. Und wer sind Sie? Ein großes Stück Fleisch. Nie nachgedacht?

Also beginnt jede Heilung des verzweifelten Darmes mit Fleisch, wenn Sie wollen mit Aminosäuren. Weil ich das weiß und weil ich Ihnen helfen möchte, kümmern wir uns um diesen Begriff mehr als wohl jede andere Arztpraxis in Deutschland.

Aminosäuren gibt es – übrigens auch rein vegan gewonnen – als Amino 8, Amino 10, Amino 11 sowie flüssig.
Und dann auch noch einzeln für besondere Bedürfnisse.

Was also habe ich der Dame geantwortet? Selbstverständlich erst nach Messung. Nach Feststellung eines „katastrophalen Aminogrammes“ (hätte jeder von Ihnen erraten):

AMINOSÄUREN

Als Beginn. Als Anfang. Zum Aufbau. In der Hoffnung, dass der verzweifelte Darm bald auch andere Nahrung verträgt.

PS: Das Wort „verzweifelt“ haben Sie verstanden? Sie brauchen bloß noch einmal die oben zitierten Briefausschnitte zu lesen. Da ist jemand wirklich verzweifelt. Nicht nur der Darm.