Leaky Gut und Gluten

Artikel .1118 vom 19.04.2021


Leaky Gut ist zum Schreckgespenst geworden all derer, die an ihrer Verdauung leiden. Verständlich. Denn „Löcher im Darm“? Das nagt am Selbstwertgefühl; da kann man sich ja auf gar nichts mehr verlassen. Kommt hinzu, dass die Wissenschaft zunehmend behauptet, dass die mikroskopisch kleinen Löcher in der Darmwand zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ I oder Multiple Sklerose, auch zu Übergewicht, Krebs und psychischen Erkrankungen beitragen.

Da kann einem wirklich Angst werden.

In einem gesunden Darm sind die Zellen der Darmwand über so genannte tight junctions (auf Deutsch enge Verbindungsstellen) miteinander verbunden. Die Darmwand ist dicht.

Bei einem Leaky Gut, wörtlich übersetzt einem „undichten Darm“, sind die tight junctions angegriffen. Es entstehen winzige Löcher, durch welche Stoffe aus dem Darm in den Blutkreislauf, in den Körper eindringen können.

Dazu gehören Bakterien und Giftstoffe, die nur im Darm vorkommen sollten, dazu gehören auch nicht komplett verdaute Nahrungspartikel. Und dann passiert´s: Das Immunsystem registriert diese Stoffe und reagiert darauf. Dafür ist es ja geschaffen. Dummerweise entstehen jetzt chronische Entzündungsreaktionen, die dann überall im Körper auftreten können (z. B. Gelenke).

Chronische Entzündung ist, wie Sie alle wissen, der Hauptgrund, möglicherweise der einzige Grund für jede chronische Erkrankung vom Rheuma bis zum Herzinfarkt.

Kürzlich (2020) hat Prof. Dr. Alessio Fasano, ein führender Spezialist in der Erforschung des Leaky Guts, von der Harvard University in Bosten, USA, einen Artikel veröffentlicht, in dem er darstellt, weshalb viele chronische Erkrankungen (alle?) im Darm beginnen und welche Rolle Gluten dabei spielt.

Gluten wird von den meisten von Ihnen mit Weizen gleichgesetzt. Leider viel zu kurz gesprungen (News siehe unten angehängt). Aber bleiben wir bei Weizen:

Erinnern Sie sich? An die größte Ernährungsstudie der Welt? Die China-Studie? In welcher u. a. gefunden wurde:

„Das gefährlichste Nahrungsmittel des Menschen ist der Weizen.“

Nach aktueller Forschung passiert also Folgendes: GLUTEN bindet an Rezeptoren der Darmzellen. Daraufhin wird in den Zellen ein spezielles Protein (Zonulin) gebildet und dann ins Innere des Darms abgegeben. Für die tight junctions ist Zonulin das Signal, ihre Verbindungen zu lösen. Der Darm wird durchlässig, das Leaky Gut ist da.

Weshalb reagiert der Darm in dieser Weise auf Gluten?

Weil die Darmzellen richtigerweise Gluten als Giftstoff bewerten. Der Darm „öffnet sich“, der Giftstoff gerät in den Blutkreislauf und wird dort völlig richtig vom Immunsystem bekämpft.

Wenn das nur alle paar Wochen für einen kurzen Moment passiert, ist das kein Problem. Die Darmwand „öffnet sich“, es kommt zu einer kurzzeitigen Immunantwort. Dann verschließt sich die Darmwand wieder und der Spuk ist vorbei.

Übersehen wird oft in unserer heißgeliebten Schwarzmalerei: Erst die Dosis macht´s. Ein bisschen Gift schadet noch lange nicht. Ist ja auch das Prinzip der Impfung: Man impft mit abgeschwächtem Virusmaterial.

Tja. Von der Träumerei zurück zur realen Welt: Dem glutenhaltige Brötchen am Morgen folgt die glutenhaltige Pizza am Mittag und am Abend die glutenhaltige Scheibe Brot oder die glutenhaltigen Spaghetti. In der Praxis also ist die Darmwand immer durchlässig, das Immunsystem gerät in Dauerstress.

Bleiben wir auf dem Teppich. Das muss noch keine Katastrophe bedeuten. Nicht jeder von uns reagiert gleich stark. Das Immunsystem einiger Menschen – raten Sie doch mal, wer hier gemeint ist – kann mit der zusätzlichen Belastung durch Bakterien, Nahrungsmittelbestandteile und Giftstoffe gut fertig werden.

Ist freilich das Immunsystem aufgrund von Nährstoffmängeln (zur Erinnerung: NEMs sind gelebte Eigenverantwortung), oder von psychischem Stress (unser aller Alltag) oder anderen Belastungen (Giftstoffe etc.), vorgeschädigt, kann ein Leaky Gut das Immunsystem schnell überfordern. Das Risiko von chronischen Erkrankungen steigt.

So beschreibt es Prof. Dr. Alessio Fasano, der Leaky Gut Spezialist einer der besten Medical Schools der Welt.

Aufwachen! Lästig, ich weiß. Eigenverantwortung war immer unbequem. Beispiel: Falls Sie Eiweißbrot kaufen, werfen Sie doch mal einen Blick auf die Zutaten. Oft ist Weizeneiweiß enthalten, also nichts anderes als Gluten. Oder der Fleisch-Ersatz Seitan: besteht aus Gluten.

Persönlich entnehme ich der umfassenden Arbeit von Fasano: Ein möglichst starkes, kompetentes Immunsystem ist immer richtig. Wären wir wieder beim möglichst perfekten Aminogramm. Und wie das – ganz praktisch – aussieht, finden Sie in

Die Aminorevolution

Seite 177

Quelle: Fasano A. All disease begins in the (leaky) gut: role of zonulin-mediated gut permeability in the pathogenesis of some chronic inflammatory diseases. F1000Res. 2020;9:F1000 Faculty Rev-69.

 

Weizen macht krank

Das Leben, zumindest der wichtige Teil Ernährung, wird leicht, wenn man einmal den Satz verstanden hat: Jeder Aff weiß Bescheid. Wenn man einmal verstanden hat, dass es so etwas wie Gene gibt. Etwas wie Evolution. Und daraus zwangsläufig genetisch korrekte Kost folgt.

Wie Sie wundervoll formuliert wurde von Prof. Cordain. Damit wird das Leben einfach. Glaubt der unvoreingenommene Beobachter.

Tja. Der rechnet nicht mit den Zwängen der heutigen Akademiker. Die sich profilieren müssen. Die Fördergelder rechtfertigen müssen. Die also möglichst verquere Krankheitsbilder „entdecken“ und als Schreckgespenst an die Wand malen müssen.

Nehmen wir Weizen. Oder Gerste. Oder Roggen. Alles keine Nahrungsmittel, wie wir heute wissen. Genießbar erst dann, wenn sie zerstört worden sind (erhitzt). Und dann krank machen. Da sie ja künstliche Kohlenhydrate und damit reines Gift sind (Prof. Ludwig, USA). Damit ist das Thema Weizen, Gerste, Roggen abgeschlossen. Sollte es sein.

Denkste. Da gibt es Spezialisten, die ganze Kongresse abhalten über die „Non-Celiac-Gluten Sensitivity“, also über die Unverträglichkeit dieses Getreides, die man nicht auf das Gluten, sowieso ein Gift, zurückführen kann. Und die finden, erfinden dann ganz raffinierte Schadstoffe, die ATIs, also Amylase-Trypsin-Inhibitoren, die schuld sind an

  • Kopfschmerzen                                          
  • Migräne
  • Chronische Müdigkeit
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Chronische Entzündungen

Die dazu noch Auto-Immunreaktionen verstärken. Also Multiple Sklerose, Darmentzündungen, auch Hashimoto, Vitiligo, Rheuma usw. All diese Krankheiten werden verstärkt (hervorgerufen?) durch diese Getreidesorten. Erzählt man sich auf Spezialkongressen.

Führend ist hier in Deutschland Prof. D. Schuppan. Ein hochinteressanter Mann, wenn Sie einmal seine Vita studieren. Aber dennoch:

Was soll das?

Ich dachte, wir wissen langsam Bescheid über genetisch korrekte Kost. Da gehören diese Getreidesorten eben von vorneherein nicht dazu. Wozu greift man sie heraus, schildert sie als besonders schlimm, erfindet neue Krankheitsbilder…

Ja, wozu? Ich hatte es oben angedeutet.

Ist es wirklich so schwer, einmal klipp und klar auszusprechen: No carb? 

 

 

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