Die Schlange der Ratlosen …

Artikel .1175 vom 23.05.2022


Besteht aus Millionen Menschen in Deutschland. Leidende Menschen. Die Hilfe suchen und oft genug, in der Regel enttäuscht werden.

Dass wir uns recht verstehen: Nach einem Autounfall, bei einem Beinbruch werden Sie nicht enttäuscht von der Schulmedizin. Die hilft Ihnen. Prompt und überzeugend. Wir sprechen hier von chronischen Zivilisationskrankheiten. Bis hin zur Depression. Und da finden Sie sich regelmäßig in „der Schlange der Ratlosen“ wieder.

Woher ich diesen Ausdruck habe? Na, dann lesen Sie doch einmal die folgende mail:

„Ich reihe mich hiermit in die Schlange der Ratlosen ein. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen?

Seit vier Jahren leide ich unter einem plötzlich auftretenden Schwank-Schwindel Tag und Nacht mit Herzrasen und Enge in der Brust ….

Logischerweise bin ich dadurch total verkrampft und verspannt und habe Schlafprobleme.

Außerdem habe ich massive Probleme mit meinen Zahnwurzeln, immer wieder Entzündungen.

Habe alle möglichen Ärzte durchlaufen. Ergebnis: NIX!“

NIX! Da haben Sie die klassische Schulmedizin. Die Universitätsmedizin. Die Ihnen beim Beinbruch perfekt hilft. Nur: Millionen deutscher Patienten leiden eben an … siehe oben. In der mail findet sich folgendes Schmankerl. Darf ich?

„Zwischendurch eine tolle neurologische Botschaft: „Ihr Gehirn sieht ja aus wie 70 Jahre alt (ich bin 42)! Hat sich dann aber nach einem MRT wieder aufgelöst. Jetzt wurde eine Angststörung diagnostiziert … “

Drohmedizin pur. Solche Diagnosen darf man selbstverständlich stellen … dann, wenn man Hilfe anbieten kann. Einen Ausweg. Lösungsmöglichkeiten kennt. Solch ein Neurologe (siehe oben) würde mir persönlich beispielsweise sagen:

„Herr Kollege Strunz, Sie sehen ja aus wie 78 Jahre alt …!“

Würde mich stören, verstören. Da würde ich mich umdrehen, kurz in den Spiegel gucken und lieber Bücher über Frohmedizin lesen. Sie verstehen meinen Spott …

Was würden Sie der Patientin raten? Ganz handfest? Ich schrieb ihr etwas von

GROSSER BLUTANALYSE

Wissend (nicht glaubend) wissend also, ihr vielleicht zu 80 % helfen zu können. Wenn dann noch Bewegung und „korrektes“ Essen hinzukämen … nicht auszumalen.

Eine meiner häufigsten Warnungen am Ende unseres Gespräches in der Praxis:

„Sind Sie bloß vorsichtig! Auf einmal werden Sie noch gesund!“