Fragen über Fragen

Artikel .1222 vom 17.04.2023


Heute geht´s um Bluthochdruck. In der Literatur auch „schleichender Tod" genannt. Heißt übersetzt: Sollten Sie wirklich ernst nehmen. Und das tut in der heutigen mail ein Diplomingenieur. Penibel. Gewissenhaft.

Sein Lebetag sportlich aktiv. BMI nie über 22, also gertenschlank. Sei „leider" sehr ehrgeizig (was er Fluch und Segen zugleich nennt). Über diese letzte Bemerkung könnte ich ein ganzes Buch schreiben... Und jetzt ärgert er sich:

„Mein Blutdruck ist hartnäckig bei ca. 128/75 (vor fünf Jahren allerdings 142/91). Dies stört mich ein wenig, da ich alle mir bekannten Einflussfaktoren täglich beherzige, im wahrsten Sinne des Wortes."

Glaub ich ihm beinahe. Ausdauersport. Drei Mal pro Woche Krafttraining. Körperfett 12%. Seine Blutwerte seien seit vier Jahren im Sollbereich. Er misst regelmäßig nach. Was könnte man diesem jungen Mann raten?

Zu jeder Ihrer Fragen fallen mir beinahe unendlich viele Antworten ein. Leider. Ist Fluch und Segen zugleich, um den Herrn Ingenieur zu zitieren. Dann fang ich einfach mal an:

  • Sein Blutdruck 128/75. Heute. Er hätte aber gerne 115/70. Ach du meine Güte: 128 mmHg syst ist für knapp 60 ideal. Und noch wichtiger: Der diast Blutdruck ist von 91 auf 75 gesunken. Wir wissen, was das bedeutet. Er hat sein Nervenkostüm (das ist der diast-Blutdruck) sehr viel besser im Griff.
  • Freilich berichtet er mir: Sein Cortisol sei bei 190 (weit überhöht, typisch). Sein Magnesium leider nur 0,92, nicht, wie gefordert, über 1,0. Beides spricht für Stress. Nun ja: Er ist Geschäftsführer einer großen Firma. Könnte das den Blutdruck erklären?
  • Wenn wir schon bei Blutwerten sind: Arginin wirklich über 180 mmol/l? Wäre mein erster Ansatzpunkt. Wetten, dass es hier noch viel zu tun gibt?

Nun hat der Herr Diplomingenieur natürlich seine wohl überlegten Vorstellungen: Er vermutet aufgrund früherer Ernährungsfehler Arterienverkalkung. Also starre, verengte Blutgefäße, die erhöhten Blutdruck kinderleicht erklären. Gehen wir also auf seine Vorstellungen ein:

  • Messen. Feststellen. Ganz einfach mit UCT des Herzens oder Ganzkörper. Also Ultraschnelle-Computer-Tomographie. Hier erkennt man Kalk ganz leicht.
  • Falls nur „weiche", also Fettablagerungen, kinderleichte Ablösung durch genügend Vitamin C. Dazu gibt´s News.
  • Falls bereits verkalkt? Dann einfach nachlesen News 06.01.2019. Stichwort Nattokinase. Ein einzigartiges Enzym für die Reinigung von Blutgefäßen. Ist einen Versuch wert.

Freilich: Die stärkste Waffe gegen verkalkte, starre Blutgefäße präsentiert uns die Natur (die Evolution) in Form von Vitamin K2. In diesen News nachzulesen. Vitamin K2 löst aktiv Kalk von der Gefäßwand und transportiert es aktiv in den Knochen. Höchst erwünscht. Nur: Routinemessung bei Ihnen, liebe Leserinnen, lieber Leser haben in den letzten Jahren praktisch immer viel zu tiefe Werte ergeben. Kein Wunder also, dass in Deutschland der Infarkt-Tod an erster Stelle steht. Und Osteoporose so häufig ist. Praktischer Rat an den Herrn Diplomingenieur:

  • Optimieren Sie Ihren Vitamin-K2-Spiegel (Menachinon-7) auf 5.000 – 10.000 ng/l. Also Richtung Obergrenze.

Freilich hab´ ich bei jeder Beratung Hintergedanken. In diesem Fall: Sehr richtig beschreibt sich der Herr als EHRGEIZIG. Ist mit einem für einen 60-jährigen idealen Blutdruck von 128/75 immer noch nicht zufrieden. Sein Problem sind also eher nicht die Blutgefäße, der Blutdruck, sondern seine perfektionistische Einstellung. Abzulesen auch an Cortisol 190 (statt unter 100). Dennoch nehme ich sein Anliegen ernst, denn

"The world is, what you think it is."

Betonung liegt auf "YOU".

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