Artikel .1223 vom 24.04.2023
Das Wetter ist mies, die Nase läuft, schnell her mit gesundem Vitamin-C-Saft... Moment! Das stimmt so nicht. Erstens ist Fruchtsaft nicht ganz so gesund, wie die Werbung immer behauptet. Und, was viele nicht wissen: In der Kombination mit Medikamenten kann Fruchtsaft sogar tödlich sein. Ernsthaft. Staunen Sie mit:
Viele Fruchtsäfte haben den schönen Nebeneffekt, dass sie die Wirkung von Medikamenten unterstützen: Organgensaft macht Eisen wirksamer, Limettensaft boostet Antimalariamittel, und Weizengrassaft soll Chemotherapien begünstigen.
Es gibt aber auch Fruchtsäfte, die Medikamente massiv stören: GRAPEFRUIT gehört dazu. Sie enthält große Mengen an Furocumarinen. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die unglücklicherweise zwei sehr wichtige Dinge im menschlichen Körper schachmatt setzten.
Wenn wir Pampelmusensaft trinken, kann es also passieren, dass eingenommene Medikamente gar nicht wirken oder dass sich eingenommene Medikamente in viel zu hohen Konzentrationen in unseren Zellen ansammeln – bis hin zur lebensgefährlichen Überdosierung.
Heute sind mehr als hundert Medikamente bekannt, bei denen es in Kombination mit schon einer einzigen Grapefruit zu Chaos im Stoffwechsel kommen kann. Darunter zum Beispiel Xanax (gegen Angst), Lipitor (ein Statin) und Viagra (gegen erektile Dysfunktion).
Wie löst man nun dieses Problem? Nun ja: einfach keinen Saft trinken. Der Mensch hat im Laufe der Evolution sowieso niemals Saft gebraucht. Sein Körper kennt sich damit eigentlich auch gar nicht aus.
Was der menschliche Körper verarbeiten kann, sind eine Handvoll Wurzeln, Nüsse, ein paar kleine, saure Äpfel. In einem Glas Saft aber steckt ein ganzer Sack Obst. Und da ist so viel Fruktose drin, also Fruchtzucker, dass die kleinen Kraftwerke in unserer Leber – die Mitochondrien – diesen Zuckertsunami überhaupt nicht vernünftig verarbeiten können, dass sie mit der Fettsäureverbrennung scheitern und deshalb jede Menge Fett in der Leber einlagern und dass sie schließlich selbst sichtbar kaputtgehen. Und schon ist sie da, die Stoffwechselstörung. Also:
Weg mit dem Saftladen.
Ihre Leber dankt.
Quelle:
© 2024 Dr. Ulrich Strunz