Magensäureblocker

Artikel .1126 vom 14.06.2021


Wieder so ein Kind unserer Zeit.

Wer einmal (und es genügt einmal) so richtig gelitten hat an Reflux, an Sodbrennen, an schwerer Gastritis oder Magengeschwür… der war einfach nur dankbar für die oft überraschend schnelle Abhilfe durch H₂-Blocker. Magensäureblocker. Und drum gehören die auch zu dem am meisten verschriebenen Medikamenten weltweit. Allein 2015 wurden in Deutschland 10 Millionen Dosen pro Tag verschrieben. Heißt: Jeder 7. bis 8. Bundesbürger nimmt dieses Medikament dauerhaft ein.

Als damals, in meiner Jugend, Magensäureblocker neu auf den Markt kamen, wurde allerdings heftig gewarnt: Patienten sollten sie nicht länger als sechs Wochen einnehmen. Die Warnung gilt zwar heute immer noch, doch halten sich viele Ärzte und Patienten nicht an diesen Rat. Verständlich. Siehe Einleitung.

Das Medikament reduziert Magensäure tatsächlich drastisch (siehe Statine und Cholesterin), Beschwerden wie Sodbrennen oder Reflux bessern sich in kurzer Zeit, aber der gesundheitliche Preis, der dafür gezahlt wird, kann hoch, zu hoch sein. Wie so häufig bei „un-natürlichen“ sprich Pharma-Drogen. Lassen Sie mich einfach zitieren:

  • Enzyme, die für die Verdauung von Proteinen notwendig sind, werden nicht mehr aktiviert. Langfristig führt das zu Eiweißmangel, zu einem Mangel an essentiellen Aminosäuren. Das wiederum – wie Sie genau wissen – kann zu Depressionen, Schlafstörungen und, besonders wichtig, einem geschwächten Immunsystem führen. Die gedankliche Verbindung zu Corona läuft ja inzwischen automatisch ab …
  • Während der Einnahme von Magensäureblockern ist die Aufnahme von Vitamin B12 reduziert. Es kommt im Laufe von Monaten zu einem Vitamin-B12-Mangel. Die Folgen kennen Sie: Blutarmut (Anämie), Nervenschäden wie Polyneuropathie, Missempfindungen usw.
  • Durch die dauerhafte Einnahme von Magenblockern steigt das Risiko an Demenz, also Verblödung. Bei jungen Menschen kann man bereits nach einer Woche eine Abnahme des IQ registrieren (News 18.03.2019de).
  • Magensäureblocker reduzieren die Aufnahme von Magnesium. Ausgerechnet. Dem Salz der inneren Ruhe. Bei unserer heutigen Stressbelastung ein unerlässlicher Nervenschutz. Magnesiummangel führt außerdem – wissen Sie alles – zu Muskelkrämpfen beim Sport genauso wie zu Herzrhythmusstörungen. Leider verstärkt Magnesiummangel psychische Probleme (fehlende innere Ruhe) und reduziert außerdem die Stabilität Ihrer Knochen.
  • Magensäureblocker reduzieren die Aufnahme von Zink, einem der wichtigsten Mineralstoffe des Körpers. Zinkmangel schwächt, wie Sie wissen, Ihr Immunsystem. Verstärkt Allergien, führt zu Hautproblemen. Zink ist, wie Sie wissen, eine starke Waffe gegen z. B. Neurodermitis oder Ekzem.
  • Das Medikament verändert die Bakterienbesiedlung im Darm. Eigentlich logisch. Das wiederum kann zu Leaky Gut und damit zu chronischen Entzündungsreaktionen im gesamten Körper führen (News_vom_19.04.2021.de) Chronische Entzündung im Gehirn wird ja – ganz modern – Depression genannt. Tja.

Genug schwarzgemalt? Sie schütteln sich? Sind bereits überzeugt, wollen´s absetzen? Dann sollten Sie wissen, worauf Sie sich einlassen:

Wie Psychopharmaka machen auch Magensäureblocker abhängig. Beim Absetzen kann es zu einem sogenannten Rebound-Effect kommen, es wird überschießend viel Magensäure produziert. Mit all den lästigen, Ihnen bekannten Folgen. Das kann Tage bis Wochen anhalten.

Die einzig wirkliche HEILUNG – also nicht nur Unterdrückung – von Reflux und Sodbrennen gelingt fast immer mit strikt no carb (siehe News unten angehängt). Hilfreich zusätzlich B-Vitamine und Zink. Bei einigen wenigen meiner Patienten fehlten weitere essentielle Nährstoffe. Also? MESSEN. Die Blutanalyse.


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 Sodbrennen

Kennen viele von Ihnen. Kann sehr, sehr unangenehm sein. Besonders, wenn man nachts mit der Säure im Mund aufwacht ...

Sodbrennen sollte eigentlich unmöglich sein. Schließlich gibt es zwischen Speiseröhre und Magen ein Ventil. Und das ist zu. Außer natürlich, der Magen wird jahrelang von unten hoch gedrückt, hoch gequetscht gegen das Zwerchfell und ... das Ventil wird aufgedrängt. Freilich… kann dann Säure nach oben steigen.

Sie haben mich schon verstanden: Was drückt denn den Magen nach oben? Genau. Und wenn Sie diese 20 Kilos da unten einfach loswerden würden, müsste der Magen wieder nach unten fallen und das Ventil sich wieder schließen.

In ganz seltenen Fällen gibt's Sodbrennen auch bei Schlanken. Nennt der Arzt den "nervösen Typ". Den mit mehr Magensäure. Und gibt ihm ‐ tue ich auch ‐ Säureblocker. Tabletten, von denen ich lange Zeit überzeugt war, dass sie nicht schaden. Heute weiß ich´s – wieder einmal -  besser.

Das war der Stand bis 02.06.2011. Und dann bekam ich einen Brief aus Singapur. Der mich von Stund an bei Sodbrennen völlig anders denken und handeln lässt. Der Brief geht so:

Habe über manche Jahre an Reflux gelitten. Vieles versucht ‐ Ratschläge vom Arzt und von Freunden ‐ keine Tomaten zur Nacht; kein Alkohol (so ne Spinnerei!) etc.
Seit etwas mehr als einem Jahr verzichte ich (nicht immer ganz konsequent ‐ aber immerhin!) auf PaKaReBro (Pasta;Kartoffeln;Reis;Brot).
Absolut kein Reflux mehr!! Nicht ein einziges Mal. Wunderbar ‐ nicht mehr aufstehen und mit tränenden Augen Nachtwandeln bis der Anfall vorüber ist.

Ganz, ganz langsam lernen wir: Es gibt tatsächlich eine "schöne neue Welt". Eine fröhliche Welt ohne all die vielen Molesten, die wir jeden Tag so hinnehmen. Hinnehmen müssen.

Die "schöne neue Welt" kennt ganz einfach den Müll nicht. Also Zucker und Mehl. Besser: Leere Kohlenhydrate.

Mein Dank an Singapur!