Artikel .1251 vom 29.10.2023
Wenn Sie wissen, was Ihr Herz alles für Sie tut, dann tun Sie auch etwas für Ihr Herz. Dann schlägt es für Sie ein langes Leben lang.
Ballen Sie die Faust. Dann wissen Sie, wie groß Ihr Herz ist. Ihr Lebensmotor wiegt 300 g und bringt eine Leistung von 2.628.000 Kilojoule im Laufe von 75 Jahren. Das entspricht dem Energiegehalt von 1.460 Litern Bier. Jeden Tag pumpt es 7.000 Liter Blut in den Kreislauf, indem es sich zusammenzieht und erschlafft. Es nimmt das aus der Lunge kommende sauerstoffreiche Arterien-Blut auf, schickt es zu den 70 Billionen Körperzellen. Die holen sich Nährstoffe und Sauerstoff heraus, geben Kohlendioxid und Stoffwechselprodukte ab. Und das Herz transportiert das Venenblut wieder zur Lunge, die es mit Sauerstoff füllt. Das Herz schlägt etwa drei Milliarden Mal im Leben. Setzt es aus, hört man binnen 60 Sekunden auf zu atmen. Ihr Herz vollbringt Höchstleistungen. Es leistet soviel wie 60 Automotoren. Und: Es lebt eine kleine Ewigkeit. Warum nicht 120 Jahre, wenn Sie es warten, es pflegen?
Täglich erleiden 767 Deutsche einen Herzinfarkt. 767 jeden Tag! Und da denken Sie noch ernsthaft über BSE oder Corona nach? Das Schlimme ist, dass von diesen 767 ein Viertel noch auf der Fahrt in die Klinik oder in den ersten 28 Tagen nach dem Infarkt stirbt, dass ein weiteres Viertel der 767 das Jahr nicht überlebt. Und mittlerweile werden viele 30 – 40-jährige wegen verstopfter Gefäße am Herzen operiert. Nein. Sind nicht nur die Alten, die massive Herzprobleme haben. Sind auch die Jungen.
Das vergessen wir immer. Wir sprechen immer so schnoddrig über den Herzinfarkt: „Was, noch keinen Herzinfarkt gehabt? Sind wohl nicht ausgelastet, wie?
Dabei kann man so einfach vorbeugen, sein Blutgefäßsystem, sein Herz, seien Lebensmotor schützen. Vor dem ersten Infarkt – oder dann wenigstens vor dem zweiten. Durch BEWEGUNG. Und gesundes ESSEN.
Es wird so viel herzzerreißender Blödsinn erzählt
Wir sollen gesund essen, um das Herz zu schützen. Doch was, um Himmels willen, ist gesund? Die Antwort unterliegt einem zeitlichen Wandel. Nur ein Beispiel: Es gab Zeiten, da war das Ei gesund. Dann entdeckte man das Cholesterin. Das Ei war plötzlich ungesund. Herzschädlich. Und nun ist es wieder gesund, weil man weiß, dass das EI auch Lutein enthält, einen Stoff, der das Cholesterin entschärft. Ähnliche Geschichten könnte man erzählen über die Butter, das Brot, Weizenkeimöl, Wein, Steak, „Light-Produkte"... mal ist ein Lebensmittel gesund, mal macht es dick, mal stärkt es das Herz, mal tut es genau das Gegenteil. Wenn man den Ernährungswissenschaftlern glaubt.
Was die Herzen der Ernährungswissenschaftler momentan am meisten bewegt, ist das schlechte Gewissen über die Fettlüge. Dreißig Jahre lang haben wir Fettaugen gezählt, uns die Butter vom Brot gekratzt, den Salat mit Öltropfenspendern benetzt. Durften Nudeln und Brot essen und Fruchtsaftgetränke trinken, so viel wir wollten. Weil, so hieß es: Fett ist schlecht. Das macht krank und dick und verstopft die Gefäße, auch die Herzkranzgefäße.
Nur: Wir sparen Fett, und die Herzinfarkt-Raten steigen und steigen und steigen. 183.000 Menschen sterben pro Jahr in Deutschland an Herzinfarkt. Schuld sind, so fand man jetzt heraus: Die vielen KOHLENHYDRATE. DIE MACHEN HERZINFARKT.
Ein bisschen Frohmedizin.
Einer meiner Leitsätze: Es gibt keine Probleme, nur Lösungen. Und die liegen in dem Begriff „Frohmedizin". Der Mensch kann wieder jünger, fröhlicher, aktiver, schlanker und gesünder werden. Und mit ihm sein Herz. Das hat er selbst in der Hand. Und im Grund ist das ganz einfach. Er muss sich bewegen – ich nenne das Laufen beim richtigen Puls. Vier Wochen lang. DANN MUSS ER NICHT MEHR. DANN WILL ER. Weil er spürt, wie gut ihm das tut. Und dazu muss er seine Ernährung umstellen. Ebenfalls vier Wochen lang. DANN MUSS ER NICHT MEHR. DANN WILL ER. Weil er spürt, wie gut... Und dann muss er noch was zu seiner Entspannung tun. DANN MUSS ER NICHT MEHR, DANN WILL...
Am Puls der Zeit-Fakten
Fakten. Durchaus fröhlich und motivierend geschildert im Medizinbuch des Jahrhunderts (doch, doch!).
© 2024 Dr. Ulrich Strunz